Brüssel - Mit einem Maßnahmenpaket will die EU-Kommission die Entwicklung von mit
Wasserstoff betriebenen Autos voranbringen: Zum einen soll
das Genehmigungsverfahren für Wasserstoffautos in der EU vereinfacht und
verbilligt werden, zum anderen will die Brüsseler Behörde bis 2013
470 Millionen Euro in ein gemeinsames Unternehmen von Industrie,
Forschungseinrichtungen und EU-Kommission investieren, um die derzeit
zersplitterte Forschung und Entwicklung besser zu koordinieren,
kündigten Industriekommissar Günter Verheugen und Forschungskommissar
Janez Potocnik am Mittwoch in Brüssel an.
"Ich weiß nicht, ob das Wasserstoffauto das Auto der Zukunft ist,
aber es kann es sein", sagte Verheugen. Am wahrscheinlichsten sei vorerst der Einsatz von Wasserstoff in
großen Städten, bei Bussen und kleinen Nutzfahrzeugen. Für den Aufbau
der notwendigen Infrastruktur - wie Tankstellen - werde die
Wasserstoffindustrie selbst aufkommen müssen. Verheugen warnte auch
davor, den benötigten Wasserstoff mit fossilen Brennstoffen
herzustellen, weil damit das Problem nur verschoben würde.
Womit zu rechnen ist
Potocnik betonte, der Vorteil der mit der gemeinsamen
Technologieinitiative sei gerade den Vermarktungszeitraum für solche
Fahrzeuge um fünf Jahre zu verkürzen. Bei Autos sei eine
Marktfähigkeit von 2015 bis 2020 zu erwarten, bei tragbaren
Brennstoffzellen für Handys oder Laptops 2010 bis 2015. "Bis dorthin
wollen wir einen Massenmarkt haben", so der Forschungskommissar.
Die Industrie muss nach den Vorstellungen der EU-Kommission
ebenfalls knapp eine halbe Milliarde Euro zu dem Joint Venture beitragen.
Bis dato haben sich 50 Unternehmen zur Teilnahme entschlossen,
darunter Shell, Total, Air Liquid, VW, Opel, Daimler oder Rolls
Royce Fuell Cell System. Aus Österreich finden sich unter anderem der
steirische Motorenhersteller AVL List und Magna Steyr Antriebstechnik
auf der Liste. (APA)