Brüssel - Die Zulassungswelle für Gentechnik-Pflanzen in der EU scheint weiterzugehen: Die Kommission arbeitet derzeit an der Zulassung
weiterer Gentechnik-Maissorten als Lebens- oder Futtermittel; außerdem will
die Brüsseler Behörde erlauben, dass Nebenprodukte der besonders
stärkehaltigen gentechnisch veränderten Kartoffelsorte "Amflora"
verfüttert werden können.
Im zuständigen Ausschuss für Tiergesundheit
und Nahrungsmittel gab es am Mittwoch nach Angaben der EU-Kommission
keine Mehrheit für oder gegen die Zulassung. Nun müssen die
Agrarminister darüber beraten. Gibt es auch dort innerhalb von drei
Monaten keine Mehrheit, entscheidet die EU-Kommission.
Die neuen Sorten
Bei den gentechnisch veränderten Maissorten handelt es sich wieder
um Kreuzungen der schon zugelassenen MON 810, NK 603, und MON 863.
Sie sollen als Futter- oder Lebensmittel zugelassen werden, nicht
aber für den Anbau.
Die Gentechnik-Kartoffel EH92-527-1 soll in erster Linie für den
industriellen Gebrauch (z.B. für Klebstoffe) dienen, Nebenprodukte
sollen aber auch verfüttert werden können. Als Nahrungsmittel für Menschen darf
Amflora laut der Brüsseler Behörde nicht eingesetzt werden,
allerdings wäre entsprechend den EU-Kennzeichnungsvorschriften für
genveränderte Organismen (GVO) eine Verunreinigung unter 0,9 Prozent
in Lebensmitteln zulässig. Das ebenfalls laufende Verfahren zur Zulassung der Gentechnik-Kartoffel für den Anbau liegt
bereits bei der EU-Kommission zur Entscheidung. Zuletzt hieß es aus
der Behörde, es könnten noch weitere Studien notwendig sein.
(APA)