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5. Juni 2003, East Rutherford, New Jersey: Pascal Rheaume (New Jersey Devils) trifft im fünften Finalspiel gegen die Anaheim Mighty Ducks. Goalie Jean-Sebastien Giguere war geschlagen.

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Wien - Die Vienna Capitals sind wieder Spitze in der österreichischen Eishockey-Liga. Und das, obwohl sie am Dienstagabend in Villach auch das dritte Saison-Penaltyschießen und zuletzt auch noch Star-Goalie Jean-Francois Labbe verloren haben. Einen Anteil an den Erfolgsgeschichten der heuer rundumerneuerten Caps hat auch ein Mann mit großem Namen und großer Vergangenheit. Pascal Rheaume ist nicht nur der Bruder von Manon Rheaume, der ersten Eishockey-Torfrau, die in einem NHL-Vorbereitungsspiel eingesetzt worden ist. Der 34-jährige Kanadier aus Quebec wurde 2003 mit New Jersey sogar Stanley-Cup-Champion.

Den "Cup" trägt der vielseitige Penalty-Killing-Spezialist auch als Tattoo auf dem linken Unterschenkel. Auf dem rechten sind die Namen seiner drei Kinder eintätowiert.

"Wahnsinn"

Der Gewinn des Stanley-Cups war für Rheaume freilich auch ein wenig "Zufall". "Man hat mich mitten in der Saison nach Jersey getradet, weil absehbar war, dass Atlanta die Playoffs nicht schaffen wird. Und dann hatte ich im Juni plötzlich alles erreicht, wovon ein Hockeyspieler träumt. Wahnsinn", erinnert sich Rheaume.

"Sehr bekannte Schwester"

Selbst als Stanley-Cup-Sieger und mit 318 NHL-Spielen in der Tasche steht Rheaume immer noch ein wenig im Schatten seiner überaus bekannten Schwester, die zweimal mit Kanada den Weltmeistertitel sowie 1998 in Nagano Olympia-Silber holte und 1995 auch einige Spiele in Österreich für Feldkirch absolvierte. "Aber Eifersucht gibt es da keine. Zwischen Brüdern gibt es immer Konkurrenz-Situationen, aber Manon war einfach immer schon meine sehr bekannte Schwester", so Rheaume.

Österreichs Eishockey-NHL-Export Vanek ist dem Kanadier natürlich kein Unbekannter. "Ich habe während des Lockouts gegen ihn gespielt. Vanek bei Rochester, ich bei Albany. Der Bursche hat eine unglaubliche Hand fürs Hockey, er verfügt über eine Super-Technik", fand der Caps-Spieler lobende Worte.

Salzburg Favorit

Im Kampf um den Titel in der österreichischen Liga sieht auch Rheaume Titelverteidiger Salzburg, wo mit Rick Jackman (Anaheim) sogar ein aktueller Stanley-Cup-Gewinner spielt, nach wie vor als großen Favoriten. Aber auch für sein Team sieht er gute Chancen: "Die Caps haben Riesen-Talente in ihren Reihen. Und bei uns können alle Linien Tore schießen", ist der als Center und Flügel einsetzbare Rheaume überzeugt. Vor allem aber: "Der Teamgeist ist hervorragend. Wir machen so viel gemeinsam und verstehen uns einfach."

Wie z.B. Golf, dem Sommersport vieler Eishockey-Profis, die nicht nur über einen mächtigen Schuss sondern auch viel Gefühl verfügen. Als die Caps im Golfclub Fontana zuletzt auf Österreichs Golf-Star Markus Brier trafen, waren mit Aaron Fox, Dan Björnlie, Richard Seeley und Darcy Warenka gleich mehrere Eisarbeiter am Abschlag. Die Überraschung lieferte aber der Boss. Trainer Kevin Gaudet ließ beim Sonderbewerb Longest Drive seine Spieler klar hinter sich. (APA/red)