Japanische Notenbank verschiebt Zinserhöhung weiter US-Kreditkrise beeinflusst weitere große Notenbanken in ihrer Geldpolitik Tokio (APA/Reuters) - Die japanische Notenbank hat angesichts der US-Hypothekenkrise eine bereits angepeilte Leitzinserhöhung erneut verschoben. Sie beließ am Donnerstag den Schlüsselzins unverändert bei 0,5 Prozent. Die meisten Experten erwarten die nächste Zinserhöhung in Japan erst am Jahresende oder sogar erst Anfang 2008. Notenbankchef Toshihiko Fukui signalisierte, dass die Währungshüter erst in Ruhe die Folgen der Kreditkrise abwarten wollen, bevor sie bereit zu einer weiteren Straffung der Geldpolitik sind.

Die Kreditkrise hat auch bereits die Geldpolitik der anderen wichtigsten Notenbanken der Welt beeinflusst: Die US-Notenbank Fed senkte im September wegen der Marktturbulenzen ihren Schlüsselzins um 50 Basispunkte, die Europäische Zentralbank verschob eine geplante Zinserhöhung.

Die Zins-Entscheidung in Japan fiel im Direktorium mit acht zu eins Stimmen. Dies verursachte leichte Kursverluste des Yen, da einige Händler darauf spekuliert hatten, dass inzwischen mehr Direktoriumsmitglieder für eine Leitzinserhöhung wären. Die japanische Notenbank hatte zuletzt ihren Schlüsselzins im Februar um 25 Basispunkte angehoben. Zuvor hatte sie im Juli vergangenen Jahres angesichts einer Konjunkturbelebung ihre jahrelange Nullzinspolitik beendet. (APA)