Wien - Der börsenotierte Zucker-, Frucht- und Stärkekonzern Agrana hat im ersten Halbjahr 2007/08 (1. März bis 31. August) wieder mehr Umsatz und Gewinn gemacht. Das operative Konzernergebnis ist auf Grund der schwierigen Rahmenbedingungen durch die EU-Zuckermarktreform leicht von 59,3 auf 54,4 Mio. Euro zurückgegangen. Das teilte Agrana am Donnerstag mit.

Nach Abzug des Sondereffektes im Bereich Bioethanol in Höhe von 1,6 Mio. Euro ergibt sich ein Ergebnis der Betriebstätigkeit bei der Agrana im Halbjahr von 52,8 Mio. Euro, nach 59,3 Mio. Euro im Vorjahr. Das Halbjahresergebnis vor Ertragsteuern erhöhte sich auf 50,0 (Vorjahr 48,9) Mio. Euro.

Der Agrana-Konzernperiodenüberschuss konnte aufgrund einer von 32 auf 27 Prozent verminderten Steuerquote auf 36,6 (Vorjahr 33,4) Mio. Euro gesteigert werden. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich von 2,23 auf 2,55 Euro. Das Finanzergebnis verbesserte sich im ersten Halbjahr aufgrund von Erträgen aus der Optimierung von Wertpapierbeständen und infolge von Wechselkursgewinnen von zuletzt minus 10,4 auf minus 2,8 Mio. Euro.

Agrana hat im Berichtszeitraum einen Umsatz von 933,3 Mio. Euro eingefahren, nach 923,2 Mio. Euro im Halbjahr 2006/07. Während das Segment Stärke beim Umsatz um 30 Prozent und das Segment Frucht um 14 Prozent zugelegt hat, lag der Zuckerumsatz rund 16 Prozent unter dem Vorjahr.

Tschechisches Werk sperrt zu

Nach einer Analyse der europäischen Agrana-Fruchtzubereitungskapazitäten wurde die Schließung des tschechischen Standortes in Kaplice sowie der Transfer der dortigen Kapazitäten in andere Konzernstandorte im kommenden Jahr beschlossen. Rund 70 Mitarbeitern werde ein Sozialplan angeboten.

Plus 114 Prozent

Die im ersten Halbjahr 2007/08 getätigten Investitionen betrugen 107,9 (nach 50,5) Mio. Euro im Vorjahr, was einer Erhöhung von 114 Prozent entspricht und vor allem auf die Investitionen im Bereich Stärke und Bioethanol zurückzuführen ist. Agrana beschäftigt derzeit 8.950 Mitarbeiter, nach 7.972 im Vorjahr.

Für das Gesamtjahr 2007/08 wird ein im Vergleich zum Vorjahr leicht geringerer Konzernumsatz erwartet, obwohl im Vorjahr aufgrund der Angleichung der Berichtsperiode im Segment Frucht zwei zusätzliche Umsatzmonate verbucht wurden. Geringeren Umsätzen bei Zucker infolge temporärer Quotenkürzungen und des Wegfalls des C-Zuckerabsatzes werden höhere Umsätze bei Stärke und Frucht gegenüber stehen, hieß es.

Ergebnisseitig ist für das zweite Halbjahr bei Frucht mit einer positiven Ergebnisentwicklung zu rechnen, erklärte das Unternehmen. Die gestiegenen Rohstoffpreise werden aber generell Belastungen bei bestehenden Lieferverträgen zur Folge haben. Insgesamt hält die Agrana aber an der Zielsetzung fest, an die Vorjahresergebnisse anschließen zu können. (APA)