Zu den Aktien, die kräftig unter der Krise am US-Immobilienmarkt zu leiden hatten, gehörten die Titel aus dem Holzsektor. Wenn weniger gebaut wird, so die Befürchtung, dann wird auch weniger Holz benötigt. Prompt brach der von Dow Jones berechnete „World Timber TR“-Index, der 15 internationale Unternehmen aus der Holzwirtschaft beinhaltet, von Mitte August bis Mitte September um fast 23 Prozent ein. Umso erstaunlicher ist es, wie schnell das Holz-Barometer den Großteil der Verluste wieder wettgemacht hat. Anscheinend hat sich die Meinung durchgesetzt, dass Holz auf lange Sicht ein gefragtes Gut bleiben wird. Als wir im März 2007 (siehe ZJ 12.2007) über Chancen und Risiken von Holz-Zertifikaten berichteten, wiesen wir ausdrücklich auf den langfristigen Charakter dieser Anlageklasse hin.

Ausdauer ist auch bei einem neuen Produkt der Landesbank Berlin gefragt. Das „Forest Opportunity“-Zertifikat partizipiert ohne Laufzeitbegrenzung an einem aktiv gemanagten Korb von zehn gleich gewichteten Börsengesellschaften, die mindestens 50 Prozent ihres Umsatzes aus dem Handel, der Kultivierung, dem Anbau oder der Weiterverarbeitung von Holz generieren. Darunter so bekannte Branchenvertreter wie Timbercorp aus Australien oder der deutsche Holzverarbeiter Pfleiderer. Regional ist das Portfolio gut diversifiziert. Jedoch ist die Titelanzahl im Vergleich zu anderen Holz-Zertifikaten relativ gering. So beinhaltet unser Produktfavorit aus der bereits erwähnten Titelgeschichte, das „Global Timber“-Zertifikat (ISIN CH 002 456 486 3) der UBS, 16 Holzfirmen. Dafür kann das Papier der Berliner Landesbank (ISIN DE 000 LBB 118 3) mit einer Reihe von anderen Vorzügen aufwarten, wie sie in dieser Kombination bisher von keinem Konkurrenzprodukt geboten werden.

So werden für den Korb ausschließlich Unternehmen ausgewählt, deren Produkte oder Produktionsprozesse mit einem ökologischen Gütesiegel ausgezeichnet sind. Schutz und Erhaltung der Umwelt – ein Punkt, der vor allem Öko-Anleger interessieren dürfte. Aber auch „Fundamentalisten“ kommen nicht zu kurz. In den Korb kommen nur Unternehmen, die auf Basis einer Kennzahlenanalyse als stabil und aussichtsreich eingeschätzt werden. Ein Kriterium ist hierbei zum Beispiel die Dividendenrendite. „Last but not least“ kann der Korb eine Barkomponente enthalten, dem auch die Dividendenzahlungen zufließen. Das hat den Vorteil, dass das Management auf wirtschaftliche Krisen in einer Region schnell reagieren kann, was den Sicherheitsgrad erhöht. Das Portfolio wird fortlaufend überprüft, wobei mindestens vierteljährlich angepasst wird.

ZJ-Fazit: Das „Forest Opportunity“-Zertifikat beruht auf einem qualitativ hochwertigen Konzept und eignet sich besonders für Anleger, denen Nachhaltigkeit am Herzen liegt. Allerdings hat so viel Aufwand seinen Preis: Die jährliche Verwaltungsgebühr beträgt stolze 1,6 Prozent. Außerdem muss man – wie bei allen aktiven Strategien – darauf vertrauen, dass das Management bei der Titelauswahl ein glückliches Händchen hat.