Vorwahlen
Am Sonntag sind erstmals in Italien Vorwahlen zur Bestimmung eines Parteichefs geplant. Die Italiener können den Parteivorsitzenden sowie die Mitglieder der nationalen und regionalen verfassungsgebenden Versammlung wählen. In den 475 Wahlkreisen, in die Italien geteilt wird, wurden 2.000 Listen vorgestellt. Circa 35.000 Personen werben um einen Sitz in einer der beiden Versammlungen.
Zur Verfügung stehen 12.000 Sitze, einer für jede größere italienische Gemeinde. 70.000 ehrenamtliche Helfer werden bei den Vorwahlen zum Einsatz kommen. An ihnen können sich EU-Bürger sowie Ausländer über 16 Jahre mit Aufenthaltsgenehmigung in Italien beteiligen. Im Ausland lebende Italiener können online wählen. Abgestimmt wird am Sonntag von 7.00 bis 20.00 Uhr.
Veltroni Favorit
Favorit im Kampf um den Chefsessel der PD ist der 50-jährige Bürgermeister Roms, Walter Veltroni. Der Linksdemokrat, der bei den nächsten Wahlen Prodi als Chef der Mitte-Links-Koalition ablösen könnte, liegt laut Umfragen mit rund zwei Drittel der Stimmen klar in Führung. Seine gefährlichste Rivalin ist Familienministerin Rosy Bindi.
Der 41-jährige Staatssekretär Enrico Letta, der bisher in den Umfragen hinterher hinkt, setzt vor allem auf sein relativ junges Alter: "Ohne meine Liste würde das Durchschnittsalter der PD bei 60 liegen", sagte er. Dem Journalisten Mario Adinolfi, der sich vor allem als Blogger einen Namen gemacht hat, und Pier Giorgio Gawronski, der in internationalen Organisationen in Menschenrechtsfragen Karriere machen konnte, werden dagegen wenig Chancen eingeräumt.