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Sprache und Lebenswelten in der katholischen Kirche sind noch sehr stark männlich geprägt. Auch beim Einkommen sind Frauen in diözesanen Ämtern und Einrichtungen benachteiligt.
Foto: APA/dpa/Karl-Josef Hildenbrand
Linz - Vor zehn Jahren ist die Frauenkommission der Diözese Linz gegründet worden, welche sich seitdem für weibliche Anliegen innerhalb der katholischen Kirche einsetzt. Auch für Frauen, die sich für ein Priesteramt berufen fühlen. Kommissionsvorsitzende Dorothea Schwarzbauer-Haupt ortet derzeit zwar "keine positiven Signale aus Rom", wie sie in einer Pressekonferenz am Donnerstag in Linz erklärte. Bei den Bemühungen um die Frauenpriesterweihe handle es sich aber keineswegs um ein "Phänomen der Emanzipationsbewegung unserer Zeit", derartige Bestrebungen habe es immer gegeben.

Wo sie darf, kann sie eben

Man müsse zur Kenntnis nehmen, dass Frauen derzeit keine Weiheämter ausüben können, so Bischofsvikar Prälat Josef Mayr, der Beauftragte des Linzer Kirchenoberhauptes Ludwig Schwarz für das Gleichstellungsprojekt der Diözese. Aufgaben, wo dies möglich ist, sollten aber von Frauen ausgeübt werden. Das sei die beste Voraussetzung für weitere Schritte, betonte Mayr.

Weder "Emanzenclub" noch "Frauenkränzchen"

Schwarzbauer-Haupt machte darauf aufmerksam, dass zwar beispielsweise Gottesdienste mehrheitlich von Frauen besucht würden, die Sprache und Lebenswelten aber noch sehr stark männlich geprägt seien. "Wir versuchen das aufzumachen", sagte sie. Das Klima habe sich bereits gewandelt, dennoch seien die Anliegen der Kommission, die weder "Emanzenclub" noch "Frauenkränzchen" sein will, nicht flächendeckend durchgesetzt.

Einkommensschere auch hier

Ein "kleiner Schock" sei 2000 das Ergebnis einer statistischen Erhebung der Frauenkommission gewesen, die vom damaligen Linzer Bischof Maximilian Aichern eingerichtet wurde, berichtete Mayr. In den diözesanen Ämtern und Einrichtungen habe zwar schon lange das Motto "Gleicher Lohn für gleiche Leistung" gegolten, Frauen seien aber überwiegend in den unteren Lohngruppen zu finden gewesen. Daraufhin wurde ein Gleichstellungsprozess gestartet, der u.a. für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen AnwärterInnen bei Führungspositionen sorgen soll. (APA)