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DIe Überlebensrate bei Krebs im Jahr 2006

Grafik: APA/ P. Brunner
Wien - Die gute Nachricht: Die Krebssterblichkeit sinkt in Österreich kontinuierlich. Die schlechte Nachricht: Bei den Frauen wird das Lungenkarzinom den Brustkrebs als Haupttodesursache durch bösartige Erkrankungen überholen.

"Das bedingt die Zunahme des Rauchens bei Frauen. Aber das will niemand gern hören", sagte Christian Vutuc, Epidemiologe des Krebsforschungsinstitutes der MedUni Wien, bei einer gemeinsamen Tagung mit dem Krebs-Biologie-Zentrum der Universität Tel Aviv.

Starker Rückgang seit Jahrzehnten

Österreich gehört mit Finnland und Schweden in Europa zu jenen Staaten, in denen die Krebssterblichkeit am meisten zurückging. Vutuc: "Zwischen 1970 und 2004 sanken die Mortalitätsraten bei den Männern um 22 Prozent und bei den Frauen um 27 Prozent. Das bedeutete einen Rückgang um durchschnittlich 0,8 Prozent pro Jahr."

Zwischen 1993 und 2004 beschleunigte sich die Abnahme pro Jahr sogar auf 1,7 Prozent. Ältere Personen über 55 profitierten mit einem Rückgang der Krebssterblichkeit um 21 Prozent bei den Männern. Bei den Frauen waren es sogar 25 Prozent.

Weniger Magenkrebs

Während die Zahl der Fälle von Dickdarmkrebs etwa stabil blieb, sank die Häufigkeit von Magenkarzinomen. Angestiegen ist hingegen die Anzahl von Brust- und Prostatakarzinomen. Laut dem Epidemiologen ist speziell bei den Fällen von Prostatakrebs die viel zu häufig verwendete Methode der PSA-Testung aus dem Blut schuld.

Überdiagnostizierung bei Prostatakarzinomen

Da man nicht zwischen aggressiven und nur schlummerenden Prostatakarzinomen unterscheiden kann, werden durch PSA-Tests, laut Vutuc viele Männer im höheren Alter als krank diagnostiziert, die sonst nie etwas von ihrem Prostatakarzinom merken würden.

Gute Brustkrebs Früherkennung

Recht gut ist die Situation bei der Brustkrebs-Früherkennung. Der Epidemiologe: "1995 hatten nur 58 Prozent der Frauen im dafür in Frage kommenden Alter je eine Mammografie durchführen lassen. 2005 waren es bereits 82 Prozent." Etwa 50 Prozent der Frauen unterzögen sich ausreichend oft der Untersuchung. (APA)