Wien - Die österreichische Schienenregulierungsbehörde SCG hat deutliche Kritik an Doppelfunktionen in der bisherigen ÖBB-Führung geübt. Die EU-Kommission habe strenge Regeln für Eisenbahn-Holding-Konstruktionen aufgestellt. Ein Punkt dabei sei ganz klar, dass es "keine Personalunion zwischen Holding-, Schwester- und Infrastrukturvorstand bzw. Aufsichtsrat" geben dürfe, heißt es in einem Bericht der Schienen Control GmbH, der diese Woche dem Verkehrsausschuss des Parlaments vorgelegt worden ist. Holding-Vorstand Erich Söllinger war bisher auch Finanz-Vorstand im Personen- und Güterverkehr. Konzernchef Martin Huber sitzt gleichzeitig im Aufsichtsrat der ÖBB Infrastruktur Bau AG und der Infrastruktur Betrieb AG. Die ÖBB wollten zu der Kritik des Regulators nicht Stellung nehmen. Konzernsprecher Alfred Ruhaltinger verwies aber darauf, dass mit der laufenden Neuausschreibung der Vorstandsposten die Doppelgleisigkeiten zwischen Holding und Personen- und Güterverkehr auf Vorstandsebene beseitigt würden. (APA)