Bild: Valve Software
Valve Software veröffentlicht mit The Orange Box keine wirklichen Neuheiten, dafür aber eine unterhaltsame Konstellation hochwertiger Software für Xbox 360, Computer und Playstation 3. Das Paket beinhaltet fast alles was sich das Herz eines Videospielers erträumen lässt und setzt die Hintergrundgeschichte von Half-Life 2 weiter fort.

Ein Klassiker mit Nachwuchs

Half-Life 2 ist wahrlich keine Neuheit doch behauptet seine starke Marktposition - Dank Steam - nach wie vor erfolgreich. Trotzdem der Titel bereits drei Jahre erhältlich ist, muss er sich optisch keineswegs vor der heutigen Konkurrenz verstecken. Solch schicke Direct3D-9-Effekte und detailgetreue Gesichtsanimationen wären bei manch einem aktuellen Ego-Shooter sehr wünschenswert. Doch die wahre Stärke des Titels liegt heutzutage in der - schier unvergleichbaren - Geschichtserzählung und Atmosphäre. Eigenschaften die wesentlich aktuellere Genre-Genossen oftmals leider nicht aufweisen.

Eine filmreife Einführung ins Spiel legt den Grundstein der dichten Atmosphäre, die sich auch über die beiden Episoden erstreckt. In einem Zug wird der Spieler, Gordon Freeman, in ein Gefängnis der herrschenden Combine-Soldaten überstellt, woraus es so rasch wie möglich zu fliehen gilt. Doch bevor Gordon sich auf die Flucht begeben kann, wird ihm von den Soldaten klar gemacht, dass er auf dieser Welt nichts Wert ist. Er wird etwa - unter Drohung von Schlägen - dazu aufgefordert eine leere Dose in den nächstgelegenen Papierkorb zu werfen. Sollte er dieser Aufforderung nicht schnellst möglich nachkommen, ziehen die ungeduldigen, aggressiven Combine ihre Konsequenzen - mithilfe ihrer Schlagstöcke - daraus. Das Spiel flacht im Verlauf nur selten ab, unterschiedliche Gegner - unter anderem auch Zombies - und gelegentliche Einlagen mit Boot oder Buggy garantieren ausreichend Abwechslung, ebenso wie eine effektive Spieldauer von rund 15 Stunden. Wurde die erste Vollversion bewältigt warten weitere zehn Stunden Spielerfahrung in Form von Half-Life 2: Episode 1 und der neuen Episode 2.

Unterhaltsame Physik

Die Aperture Laboratories sind eine Konkurrenzfirma der Black Mesa und stecken den Spieler daher als Versuchskaninchen in ein Labyrinth. Im Laufe von Portal gilt es mithilfe der Portalkanone, eine Weiterentwicklung der Gravity Gun, physikalische und vor allem amüsante Rätsel zu lösen. Portal besteht aus insgesamt 19 Levels und besitzt eine Spielzeit von etwa drei Stunden. Damit die Rätsel innerhalb dieser kurzen Zeitspanne nicht langweilig werden, haben sich die Entwickler dazu entschieden eine anonyme Computerstimme als Reisebegleitung einzubauen. Diese verspricht dem Spieler einen leckeren Kuchen, was sich im Laufe des Spiels allerdings als große Lüge herausstellt. Der Schwierigkeitsgrad der Rätsel hält sich - zumindest bis zur Hälfte des Spiels - eher in Grenzen, anschließend gilt es allerdings auch komplexe Lösungen auszutüfteln. Durch die Erstellung von Portalen kann sich der Spieler unter anderem über Mauern katapultieren. Das Spielprinzip von Portal wird mit der Einführung schnell und unkompliziert erklärt.

Team-Action

Als eher "flach", dafür aber ebenfalls unterhaltsam, erweist sich der Gruppen-Shooter Team Fortress 2, der bereits seit einiger Zeit als Betaversion zu spielen ist.

Zu Beginn planten die Entwickler den Team-Shooter mehr auf Realismus zu trimmen, doch dann schlug man einen vollkommen neuen Weg ein. Die Charaktere wurden in ein Comic-Setting verfrachtet und das Spielkonzept um einige Lacher ergänzt. Das Prinzip des Spiels ist dabei simpel: Team Blau kämpft gegen Team Rot. Beide versuchen dabei die gegnerische Basis zu übernehmen oder sich im "Capture The Flag"-Modus zu beweisen. Sollte es einmal nicht so gut laufen wird man als Spieler wiedergeboren, zuvor darf man allerdings einen von insgesamt neun unterschiedlichen Charakteren wählen.

Half-Life 2: The Orange Box wird voraussichtlich am 18. Oktober für Computer und Xbox 360 erscheinen. Eine Playstation-3-Version soll im am 22. November folgen.(drex)