In Österreich wird viel gebaut, Baufachkräfte wie etwa Dachdecker sind aber schwierig zu finden.

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Für die Metaller, Baufacharbeiter und vielen Techniker, aber auch für Köche oder Optiker aus den 2004 der EU beigetretenen Ländern öffnet sich 2008 der Arbeitsmarkt. Minister Bartenstein will weiter 2009 alle Facharbeiter hereinlassen. Die Sozialpartner sind dagegen.

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Wien – In einer gemeinsamen Aussendung kritisierten am Donnerstag Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer und Gewerkschaftsbund Wirtschaftsminister Martin Bartenstein. Grund: Das VP-Regierungsmitglied folgt den Vorschlägen der Sozialpartner nur teilweise, und zwar bei der Facharbeiter-Verordnung für 2008. Ab 2009 will Bartenstein den Markt jedoch dann für alle Fachkräfte aus den neuen EU-Mitgliedsländern öffnen.

Das wiederum stößt den Präsidenten der Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen sauer auf, weil es "nicht den Sozialpartnervorschlägen entspricht. Denn auch 2009 und 2010 müssen Ausbildung und nachfolgende Vermittlung von jungen Menschen und Arbeit Suchenden im Inland erste Priorität haben."

Bartenstein hält sich, wie berichtet, weiters auch nicht an den Sozialpartner-Vorschlag, die Marktöffnung nicht mehr per Verordnung, sondern künftig durch Festschreibung eines Mechanismus im Gesetz zu regeln.

Mit der Verordnung 2008 zeigen sich die Sozialpartner wie auch die Industriellenvereinigung zufrieden. Fehlen doch laut einer Erhebung des Arbeitsmarktservice (AMS) bis zu 7000 Fachkräfte in Österreichs Wirtschaft. Per Verordnung werden ab 2008 die Grenzen für Fachleute aus rund fünfzig Berufen geöffnet. Kontingente sowie eine zeitliche Befristung soll es de facto nicht mehr geben. Das AMS muss 2008 jeden Einzelantrag dahingehend prüfen, ob die Stelle nicht mit einer heimischen Kraft zu besetzen wäre. Auch diese Prüfung soll 2009 fallen. (szem, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 12.10.2007)