Wien - Die von der EU bisher bekämpfte Quotenregelung für das Medizin-Studium gilt seit dem Wintersemester 2006/07. 75 Prozent der Anfänger-Studienplätze sind demnach für Studenten mit österreichischem Reifezeugnis reserviert, 20 Prozent für Studenten mit in einem anderen EU-Land ausgestellten Reifezeugnis und fünf Prozent für solche mit einem Maturazeugnis aus einem Nicht-EU-Land. Durch diese Regelung soll der Ansturm vor allem deutscher Numerus-Clausus-Flüchtlinge nach der Aufhebung der österreichischen Zugangsbeschränkungen durch den Europäischen Gerichtshof im Jahr 2005 gebremst werden.

Selektion

Gleichzeitig wurde die Selektion der Medizin-Studenten noch vor den Studienbeginn gerückt: Statt wie in den vergangenen Jahren zwischen 2.500 und 3.500 Anfänger-Studienplätzen gibt es seit dem vergangenen Wintersemester nur mehr 1.500. Umgekehrt wurden die Plätze im klinischen Bereich, die bisher erst nach Prüfungen in den ersten beiden Semestern vergeben wurden, den Anfänger-Studienplätzen angepasst und damit von 1.250 auf 1.500 erhöht.

Eignungstest

Ausgesucht werden die Studenten in Wien und Innsbruck durch den auch in der Schweiz verwendeten ganztägigen Eignungstest für das Medizinstudium (EMS). Bei diesem wird kein Fachwissen abgefragt, sondern die grundsätzliche Eignung für das medizinisch-naturwissenschaftliche Studium überprüft. Die Uni Graz setzt dagegen auf einen selbst konzipierten Wissenstest vor allem über die Grundlagenfächer Chemie, Physik, Biologie und Mathematik. (apa)