London - Erstmals haben mehr als 130 muslimische Religionsgelehrte in einem gemeinsamen Brief zu Frieden zwischen dem Islam und dem Christentum aufgerufen. "Unsere gemeinsame Zukunft steht auf dem Spiel. Das blanke Überleben der Welt selbst steht möglicherweise auf dem Spiel", schrieben sie am Donnerstag an Papst Benedikt XVI. und andere Kirchenführer. Angesichts der Waffen der modernen Welt könne keine Seite einen Konflikt gewinnen, an der mehr mehr als der Hälfte der Weltbevölkerung beteiligt sei.

Der Weltfriede sei mit abhängig von besseren Beziehungen zwischen Christen und Muslimen, heißt es in dem Brief, in dem sowohl aus dem Koran als auch aus der Bibel zitiert wird. Beide Religionen sollten sich auf die "grundlegenden gemeinsamen Prinzipien" konzentrieren. Zwischen den beiden Religionen gebe es viele Übereinstimmungen, Christen und Muslime verehrten denselben Gott.

Abschließend heißt es in dem Schreiben der Theologen: "Respektieren wir einander, seien wir ehrlich und gerecht. Leben wir in Frieden, Harmonie und gegenseitigem Verständnis".

Ein derartiger Brief ist ohne Beispiel im Islam, der keine zentrale Autorität hat. Die Unterzeichner des Briefes sind einflussreiche Rechtsgelehrte aus dem Nahen Osten, Asien, Afrika, Europa und Nordamerika. Sie gehören der sunnitischen, schiitischen und der sufischen Richtung des Islams an.

Die Initiative für diese Botschaft ging laut Kathpress vom "Aal al-Bayt-Institut für islamisches Denken" in Amman in Jordanien aus, einer internationalen unabhängigen Nichtregierungsorganisation, die seit fast 25 Jahren im christlich-islamischen Dialog engagiert ist. (APA/Reuters)