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"Wie 200 Millionen Jodie Fosters": die 42 neuen, von Milliardär Paul Allen ko-gesponserten Radioteleskope.

Foto: Reuters
San Francisco - In den letzten Jahren ist es ein wenig still geworden um die Suche nach außerirdischer Intelligenz. Das 1984 in Kalifornien gegründete private SETI-Institut (SETI steht für Seach for Extraterrestrial Intelligence) ist bei seinen Recherchen in den Tiefen des Weltraums bislang auch nicht gerade erfolgreich gewesen.

Anders als im Spielfilm Contact aus dem Jahr 1997, in dem Jody Foster alias Dr. Eleanor "Ellie" Arroway auf ein verschlüsseltes Signal vom Stern Wega stieß (unter anderem Fernsehbilder der Eröffnungsrede der Olympischen Sommerspiele 1936), blieben die Erfolgsmeldungen der "echten" Seti-Forscher bislang nämlich aus. Und zwar völlig.

Das soll sich ab sofort ändern. Denn am Donnerstag begannen im Norden Kaliforniens 42 Radioteleskope des Allen Telescope Array (ATA) mit der Sammlung wissenschaftlicher Daten aus den hintersten Winkeln des Universums. Und das ist bloß der Anfang. Denn wie das Seti-Institut in Mountain View und die Universität von Kalifornien in Berkeley erklärten, soll schon bald ein Netzwerk aus 350 Teleskopen auf Signale im Weltraum lauschen.

Das ATA ist nach Angaben der Forscher das erste Teleskop, das speziell für die Suche nach außerirdischem Leben gebaut wurde. Und es sei ungefähr so leistungsstark, wie wenn "200 Millionen Jodie Fosters ins All lauschen" würden, erklärte Seti-Astronom Seth Shostak.

Wie Shostak einräumte, sei die Suche nach intelligentem Leben in der Milchstraße indes mit der nach der Nadel im Heuhaufen vergleichbar. Zudem sei völlig unklar, wie viele "Nadeln" es in dem riesigen Heuhaufen aus 400 Milliarden Sternen überhaupt gebe.

Benannt ist das ATA übrigens nach dem Mitbegründer des Software-Konzerns Microsoft Paul Allen. Der Milliardär hat etwa die Hälfte des 50 Millionen Dollar (etwa 35 Millionen Euro) teuren Projekts finanziert. Neben der Suche nach außerirdischem Leben sollen mit den gesammelten Daten auch die Entstehung der Galaxien eingehender erforscht werden. (Klaus Taschwer/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 12. 10. 2007)