Die Grünen, die einen militärischen Einsatz zum Schutz der sudanesischen Flüchtlinge im Tschad für "grundsätzlich sinnvoll" erachten, stellten mehrere kritische Fragen über die Rahmenbedingungen - und wurden vertröstet: "Die Regierung hat selber noch kein umfassendes Bild", sagte Grünen-Außenpolitikerin Ulrike Lunacek dem Standard.
Strukturen belasten
Sie fürchtet auch, dass eine europäische Eingreiftruppe quasi "aus dem Land leben" würde und jene Versorgungs- und Infrastruktur auslasten würde, die eigentlich den Vertriebenen zugutekommen sollte. Auch zweifelt Lunacek daran, dass die Soldaten für den Auftrag wirklich vorbereitet sind: "Und wie viel trägt ein Militäreinsatz im Tschad dazu bei, dass der Friedensprozess im Sudan in Gang kommt?"
Immerhin herrsche in Darfur seit eineinhalb Jahren ein Waffenstillstand - die erwartete nachhaltige Beruhigung habe nicht stattgefunden.
Zurückhaltende Signale
Aus der Region selbst kommen zurückhaltende Signale: Die dort tätigen Hilfsorganisationen wollen keine Vermischung militärischer und humanitärer Aktionen. Ohnehin würden die französisch dominierten Truppen zu sehr als Verbündete der Regierung des Tschad gesehen, die wiederum für Vertreibungen im eigenen Land verantwortlich ist.