New York - US-Großbanken greifen unter dem Druck der Finanzmarktkrise in ihrem Investment-Banking durch. Die Citigroup legt den Bereich mit der Sparte alternative Investments zusammen und einer der zuständigen Manager verlässt die Bank. Bei J.P. Morgan Chase sollen Stellen im Investment-Banking gestrichen werden.

J.P. Morgan plane kleinere Kürzungen in Bereichen, in denen mit einem schrumpfenden Geschäft gerechnet werde, sagte ein Sprecher der Bank am Donnerstag. Dies sei unter anderem im Bereich der Finanzierung von Firmenübernahmen der Fall. Wie viele Stellen wegfallen, wollte er allerdings nicht sagen. Branchenkreisen zufolge sollen aber weniger als zehn Prozent der Stellen in den betroffen Bereichen abgebaut werden.

Citigroup baut um

Bei der Citigroup rückt der angesehene Finanz-Manager Vikram Pandit an die Spitze der neuen Sparte. Er wird auch als möglicher Nachfolger von Citigroup-Chef Charles Prince gehandelt. Die Citigroup hatte vor wenigen Tagen wegen der Hypotheken- und Finanzmarkt-Krise für das dritte Quartal einen Gewinneinbruch von 60 Prozent angekündigt. Den Banken drohen einerseits Verluste wegen der Ausfälle bei Immobilienkrediten. Zum anderen hat die Kreditmarkt-Klemme das Geschäft unter anderem mit Firmenübernahmen drastisch beeinträchtigt.

Pandit hatte früher für den Konkurrenten Morgan Stanley gearbeitet. 2005 machte er sich mit einem eigenen Hedge-Fonds selbstständig, der Fonds wurde rund ein Jahr später von Citigroup für 800 Mio. Dollar (563 Mio. Euro) gekauft. Seitdem gilt Pandit als möglicher Kronprinz. Konzernchef Prince - einer der Top-Verdiener an der Wall Street - soll Berichten zufolge unter Druck stehen, weil die Aktionäre mit den Ergebnissen der Bank unzufrieden seien. (APA/dpa)