Entwickelt wurde das Erfrischungsgetränk als österreichische Antwort auf Coca-Cola.

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Wien - Am 17. Oktober 1957 wurde anlässlich der Hochzeit von Firmengründer Erwin Klein mit seiner Frau Ingrid die erste Flasche der Kräuterlimonade in Wien-Hernals abgefüllt. Entwickelt wurde das Erfrischungsgetränk als österreichische Antwort auf Coca-Cola. Inzwischen ist die Limonade mit dem Trachtenpärchen-Etikett und einem Namen, den die Amerikaner bis heute nicht richtig aussprechen können, eine international unverwechselbare Kultmarke geworden.

Wasser, Zucker, Kohlensäure, 30 natürliche Kräuteraromen und kein Einsatz von chemischen Konservierungsstoffen: Das ist das Erfolgsrezept von Almdudler. Untrennbar verbunden ist das Traditionsgetränk mit der Familie Klein. Nach dem frühen Tod von Firmengründer Erwin Klein im Jahr 1983 übernahm sein Sohn Thomas, damals erst 20 Jahre alt, mit Unterstützung seiner Mutter und eines Onkels die Geschäftsführung. 2004 zog sich die Familie Klein in den Aufsichtsrat zurück. Allen Übernahmen in der Branche zum Trotz ist das Unternehmen weiterhin zu 100 Prozent in Familienbesitz.

Das Unternehmen selbst - und damit der "Vorgänger" von Almdudler - bestand als Sodawasser- und Limonadenfabrik bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts. Zum ersten Mal scheint das Unternehmen 1910 im Firmenbuch auf. Mit Almdudler führte Klein das, für die damalige Zeit, revolutionäre Lizenzmodell ein. Der Unternehmer begeisterte die sich gegenseitig konkurrierenden Sodawasser- und Limonadenhersteller für die Almdudler-Idee. Dieses Modell hat es möglich gemacht, dass erstmals eine österreichische Limonade auf nationaler Ebene beworben wurde. Konkurrent Coca-Cola ist heute übrigens der größte Lizenznehmer von Almdudler.

Trachtenpärchen für den Erfolg

Das Almdudler-Trachtenpärchen, dass von Anfang an auf den Flaschen zu finden ist, und die Almdudler-Formflasche sind weitere Gründe für den Erfolg des Unternehmens. Auch der Slogan der Kräuterlimonade trägt zur Bekanntheit bei. Seit Beginn der 80er Jahre ist "Wenn die kan Almdudler hab'n, geh i wieder ham", in den heimischen Medien zu finden. Die Marke "Almdudler" ist 99 Prozent der Österreicher bekannt.

Mit einem Gesamtabsatz von rund 64 Mio. Litern pro Jahr ist Almdudler hinter Coca-Cola die beliebteste Limonade Österreichs. Eigenen Angaben zufolge wird in Österreich mehr Almdudler als Fanta und Sprite zusammen getrunken. Insgesamt werden jährlich rund 80 Mio. Liter Almdudler in Österreich abgefüllt. 20 Prozent sind davon für den Export bestimmt. Hauptabsatzmarkt im Ausland ist Deutschland, aber auch in der Schweiz ist Almdudler vertreten. Künftig soll die Abfüllmenge auf 100 Mio. Liter erhöht und der Exportanteil ausgebaut werden. Wachsen möchte die heimische Kräuterlimonade vor allem in Deutschland, wo großes Potenzial gesehen wird. Vor allem in der Gastronomie gebe es Aufholbedarf.

Im Laufe der Jahre wurden nicht nur die Umsätze vergrößert, sondern auch die Produktpalette erweitert. Neben dem "klassischen" Almdudler sind auch eine mit Wasser gespritzte Variante, ein Light-Produkt, eine bierige Version und eine Kräuterlimonade ohne Kohlensäure in den Supermärkten zu finden. (APA)