Wenn sich einmal nicht sofort einE BieterIn fand, griff Thomas in die Trickkiste, um für Zara Geld hereinzubringen: "Es gibt ein Etui dazu!" Oder aber sie appellierte an anwesende FreundInnen.

Foto: www.enlumen.net

Meistens brauchte es schlichtweg eine Person, die den ersten Schritt machte, um die Auktion in Gang zu bringen.

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"Oh, ich bin enttäuscht", seufzte Thomas, als klar war, dass der Sissy-Stern (im Hintergrund) keinen Abnehmer bei der Auktion gefunden hatte.

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Ungewohnt vergnügt ging es am Donnerstagabend im Dorotheum in Wien zu, wo bei einer Benefizauktion zu Gunsten des Antirassismus-Vereins Zara mehr als 80 Schmuckstücke unter den Hammer kamen. "Allez! Der Preis ist ein Geschenk", bewarb Initiatorin Joëlle Thomas die guten Stücke und sorgte mit ihrem französischen Akzent und ihrer energischen Art für Amusement unter den Anwesenden. Thomas arbeitete mit allen Tricks, wie etwa dem Gespenst des Weihnachtsgeschenk-Notstands: "Oh, là, là: Sie werden vor Weihnachten ein Problem haben".

Nein, so lustig gehe es nicht immer zu bei den Auktionen, schmunzelte Auktionator Martin Kobler, der die Benefizauktion "Gold against racism" gemeinsam mit der früheren UNO-Mitarbeiterin abwickelte. Aber es waren auch besondere Umstände: Klingende Namen wie Cartier, Dior und Tiffany waren ebenso dabei wie Stücke junger österreichischer KünstlerInnen. Die Schmuckstücke waren allesamt Spenden, unter den GeberInnen waren das Dorotheum selbst, die Schmuckwerkstatt Skrein, die Juweliere Neuwirth und Köchert, aber auch Einzelpersonen wie Franziska von Habsburg.

Schlacht

Vom Montblanc-Füller über Halsketten bis hin zu einem Salzstreuer oder einer Luftkette reichten die Angebote. Um einzelne Stücke entbrannte eine regelrechte Schlacht zwischen den BieterInnen.

Insgesamt 8.937 Euro wurden in der mehr als zwei Stunden dauernden abendlichen Auktion ersteigert, die dem Verein ZARA zu Gute kommen. Das sind zwar weniger als der geschätzte Wert aller gespendeten Preziosen, nichts desto weniger ist das Geld für den Antirassismusverein ein wichtiger Beitrag für die Arbeit. Geschäftsführerin Barbara Liegl nach der Auktion glücklich: "Ob ich zufrieden bin? Natürlich! Aber ehrlich gesagt hatte ich nicht die geringste Ahnung, mit wieviel Geld man da hätte rechnen können."

"Sissy-Stern" blieb übrig

Einziger Wermutstropfen: Das beste Stück, der 18-karätige "Sissy-Stern" blieb übrig. Aber Thomas blieb zuversichtlich. "Den bringen wir noch an, da bin ich mir ganz sicher!" Denn nun liegen die Schmuckstücke noch mehrere Tage im Dorotheum auf und können um den Rufpreis erworben werden - zu den gleichen Bedingungen wie bei der Auktion, sprich ohne Aufschläge und Gebühren. (sof, derStandard.at, 12.10.2007)