New York - Bei der künstlichen Befruchtung kann ein spezielles Verfahren Mehrlingsschwangerschaften verhindern. Zudem scheint die Technik auch bei Frauen über 35 Jahren relativ zuverlässig zu sein, wie eine Studie der kalifornischen Universität Stanford zeigt. Darin führte der sogenannte Einzelblastozysten-Transfer bei mehr als der Hälfte der Frauen dieser Altersgruppe zu einer Schwangerschaft.

Modifizierte Methode

Im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren werden beim Blastozysten-Transfer die Embryonen fünf Tage lang kultiviert, bis sie das Blastozysten-Stadium erreichen. In diesem Stadium können ReproduktionsmedizinerInnen erkennen, welche der Embryonen am vitalsten sind. Diese werden dann in die Gebärmutter der Frau gepflanzt. Gerade bei älteren Frauen werden zwei oder mehr Blastozysten eingepflanzt, um die Chance für eine Schwangerschaft zu erhöhen. Damit steigt aber auch die Wahrscheinlichkeit für eine Mehrlingsschwangerschaft.

Eine Blastoyste eingepflanzt

Die Stanford-ForscherInnen pflanzten Frauen nun mit sehr vitalen Embryonen nur eine Blastozyste ein. Bei 23 von 45 Patientinnen überdauerte die Schwangerschaft das erste Trimester, wie die ForscherInnen in der Zeitschrift "Fertility & Sterility" berichten. Ansonsten liege der Anteil in dieser Altersgruppe bei etwa 25 Prozent, betonen sie. Wie aussagekräftig diese Zahlen sind, ist allerdings fraglich, denn bei allen 45 Frauen war die Chance für eine Schwangerschaft überdurchschnittlich hoch, und die Embryonen waren sehr vital.

Zwillingsgeburten

Die Anzahl der Mehrlingsgeburten in westlichen Industrieländern ist in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen. Dazu trägt maßgeblich der Anstieg der künstlichen Befruchtungen bei. Der Prozentanteil der Zwillingsgeburten bei natürlicher Befruchtung liegt bei 1,18 Prozent. Insgesamt führt aber fast jede vierte Labor-Zeugung zu einer Mehrlings-Schwangerschaft. (APA/red)