Die Spekulationsblase auf dem Häusermarkt ist im Platzen; nicht nur in den USA, sondern auch in vielen weiteren Ländern wie etwa im hoch bewerteten Spanien beginnen die Märkte einzufrieren. Darüber hinaus leiden insbesondere die europäischen Geldmärkte nach wie vor unter dem Trauma der schwärenden Kreditverknappung. Rekordstände bei den Lebensmittel- und Energiepreisen treiben im Verbund mit steil ansteigenden chinesischen Löhnen weltweit die Inflation. Und: Der Produktivitätsboom in den USA verlangsamt sich.
Dieser kombinierte Druck wird es den Zentralbanken deutlich erschweren, die sogenannte "Goldilocks-Wirtschaft", bei der Inflation und Wachstum "genau richtig" sind, aufrecht zu erhalten. Zugleich wird die Außenwelt aufmerksam beobachten, was von offizieller Seite gegen einen eventuellen weiteren Fall des Dollar unternommen wird. Zwar ist die Entwicklung der Wechselkurse unvorhersehbar, am ehesten ist aber zu erwarten, dass eine langsame Abwicklung des enormen US-Handelsdefizits den Dollar langfristig auf Abwärtskurs halten wird.
Führende europäische Politiker argumentieren mit einer gewissen Berechtigung, dass ihre Exporteure den Preis für Amerikas riesiges Ungleichgewicht im Handel mit den asiatischen und den Öl exportierenden Ländern zahlen. Falls die USA in die Rezession abgleiten, wird die Verbitterung erheblich zunehmen.
Falls die US-Wachstumsprobleme sich vom heutigen, milden Abwärtsdruck zu etwas Schwerwiegenderem auswachsen sollten, könnte dies in eine Katastrophe münden. Die Federal Reserve wäre gezwungen, die Zinsen noch weiter zu senken, was den Dollar noch unattraktiver machen würde. Die damit einhergehende Verlagerung der globalen Nachfrage weg von den USA würde den Dollar noch weiter unter Druck setzen. Erschwerend kommt hinzu, dass der IWF selbst in einer tiefen Krise steckt, da seine Mission und seine Legitimität von vielen in Frage gestellt wird.