Washington - In der Blackwater-Affäre um die Tötung von 17 irakischen Zivilisten hat der Chef der US-Sicherheitsfirma Vorwürfe der Regierung in Bagdad zurückgewiesen. Laut Untersuchungsberichten, in die er Einsicht gehabt habe, hätten drei Wagen der am 16. September in Bagdad eingesetzten Blackwater-Eskorte Einschusslöcher aufgewiesen, sagte Erik Prince in einem Interview mit dem US-Sender CBS, das am Sonntag ausgestrahlt werden sollte. "Und es ist klar, unsere Jungs haben nicht aufeinander geschossen."

Zugleich sagte Prince dem in dem Fall ermittelnden FBI seine Unterstützung zu: "Ich bin froh, dass sie eine neutrale Rolle spielen können. Und wenn weitere Ermittlungen oder sogar Strafverfolgung notwendig wären, wenn sich jemand wirklich falsch verhalten hat und schlechten Willens war, unterstütze ich das."

"Mehr Aufsicht"

Der Blackwater-Chef zeigte sich zudem offen für eine stärkere Kontrolle der Sicherheitsfirmen im Irak durch die US-Regierung. "Wir wollen auf jeden Fall mehr Aufsicht", sagte er. Schließlich sei die Branche an einem guten Ruf interessiert. Prince hob überdies die schwierigen Einsatzbedingungen im Irak hervor. Sicherlich sei keiner seiner Mitarbeiter perfekt. "Aber schlimme Dinge passieren im allgemeinen nicht einfach so." So sei der Schießerei am 16. September ein Autobombenanschlag in der Nähe eines Blackwater-Teams vorausgegangen, sagte der Firmenchef.

Nach einem Bericht der irakischen Regierung, der vergangene Woche veröffentlicht wurde, kamen am 16. September in Bagdad 17 Menschen ums Leben, als Blackwater-Mitarbeiter grundlos das Feuer auf Zivilisten eröffneten. 22 Menschen seien bei dem Vorfall verletzt worden. US-Außenministerin Condoleezza Rice hatte daraufhin neue Einsatzbestimmungen erlassen, denen zufolge künftig jeder von Blackwater geführte Konvoi im Irak von Sicherheitskräften des Außenministeriums begleitet werden muss. Zudem billigte das US-Repräsentantenhaus ein Gesetz, das private Sicherheitskräfte im Irak der Rechtsprechung von US-Gerichten unterwirft. Blackwater bewacht Mitarbeiter der US-Regierung im Irak und ist mit knapp 1.000 Mitarbeitern eine der wichtigsten ausländischen Sicherheitsfirmen im Land. (APA)