Zürich - Die 1:3-Niederlage in Zürich gegen die Schweiz hat bei den österreichischen Fußball-Teamspielern zwiespältige Gefühle ausgelöst. Zum einen ärgerten sich die Kicker über die zweite Niederlage en suite und das neunte sieglose Match in Folge, zum anderen hoben sie auch die Fortschritte hervor. So meinte etwa Kapitän Andreas Ivanschitz: "Wir sind noch lange nicht dort, wo wir hinwollen. Heute waren aber auch viele positive Dinge dabei."

Dieser Meinung schloss sich Sanel Kuljic an, der zwar den zwischenzeitigen Ausgleich von Rene Aufhauser mustergültig auflegte, allerdings auch das 1:2 mit einem fatalen Fehlpass einleitete. "Spielerisch war das heute um einige Hausecken besser als in den letzten Partien. Natürlich sind wir nach einer Niederlage nicht zufrieden, aber heute haben wir endlich wieder Fußball gespielt."

Auch sein Austria-Clubkollege Joachim Standfest sah eine Steigerung, "doch viel schlechter als zuletzt geht es eh nicht mehr. Am Ende sind wir für unsere Naivität bestraft worden, solche Fehler dürfen einfach nicht passieren", analysierte der Steirer, der diesmal rechts in der Viererkette zum Einsatz kam.

Martin Hiden störten die vielen Unkonzentriertheiten ebenso, der Rapidler betonte jedoch auch: "Wir haben heute gezeigt, was zuletzt gefehlt hat. Es war eine gewisse Spielfreude da. Wir haben uns von dem frühen Rückstand nicht beirren lassen und die Schweizer zu Fehlern gezwungen. Man hat gesehen, dass jeder alles gegeben hat."

Hidens Innenverteidiger-Kollege Sebastian Prödl musste kurz vor der Pause mit einer Muskelverletzung im Oberschenkel vom Platz, die er sich beim Rettungsversuch unmittelbar vor dem 1:2 zugezogen hatte. Wie lange der Sturm-Graz-Abwehrspieler ausfällt, stand erst im Laufe des Sonntags nach einer genaueren Untersuchung fest. "Der Körper nimmt sich eben die Pause, die er braucht", meinte der 20-Jährige mit Blick auf seine zahlreichen Einsätze in diesem Jahr wie etwa bei der U20-WM, durch die seine Sommerpause ins Wasser fiel.

Aufgrund der Verletzung von Prödl kam Franz Schiemer vorzeitig zu seinem A-Team-Debüt. "Ich habe gewusst, dass es auch schnell gehen könnte und war gut vorbereitet", erklärte der 18. Debütant in der Ära Hickersberger II (in der zweiten Hälfte kam noch Roman Kienast als 19. dazu), der nun am Mittwoch in Innsbruck gegen die Elfenbeinküste mit Drogba und Co. von Beginn an spielen könnte. "Das wäre eine tolle Sache." (APA)