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Vielleicht liegt es nicht nur am 80. Geburtstag Roger Moores und am Ableben der Mrs.-Moneypenny-Darstellerin Lois Maxwell. Vielleicht drückt sich in der Häufung von James-Bond-Wiederholungen in diesem Herbst auch das Bedürfnis aus, dass endlich jemand die Welt außerhalb der Filmhandlungen retten sollte?

Egal. ATV beginnt am Sonntag mit dem 45 Jahre alten Kino-Erstling "James Bond jagt Dr. No", in dem neben Sean Connery der Bikini Ursula Andress' die Hauptrolle spielt, die größte TV-Retrospektive. Neben den Darbietungen des altehrwürdigen Connery werden der Klamauk Roger Moores, die Melancholie George Lazenbys und die elegante Witzlosigkeit Pierce Brosnans die nächsten 14 ATV-Sonntagabende prägen. Die beiden Filme mit dem charismalosen Timothy Dalton wurden ausgespart.

Der Neustart mit der authentischeren Bond-Figur, der Daniel Craig in "Casino Royal" Gestalt verleiht, erinnert an Lazenbys "Im Geheimdienst ihrer Majestät" aus 1969. Der Film, in dem Lazenby am Ende Ehemann und Witwer wurde (Louis Armstrong singt "We have all the time in the world"), blieb die polarisierendste Übersetzung des Bond-Mythos. Der im Vergleich zu Connery und Moore weniger comichafte Lazenby-Bond blieb aber anders als "Casino Royal" erfolglos.

Übrigens: Der Kinostart des noch titellosen 22. Teils der Bond-Reihe wurde auf den 7. 11. 2008 festgelegt. Craig wird man beim Palio-Pferderennen in Siena und voraussichtlich in Vorarlberg spionieren sehen können. (pum/DER STANDARD; Printausgabe, 15.10.2007)