Bild nicht mehr verfügbar.

Deutschlands Kevin Kuranyi köpfelt, und die Iren haben das Nachsehen. Ihre Chance, noch auf den EURO-Zug zu springen, ist minimal.

Foto: Reuters/Thomas Bohlen
Dublin - "Jetzt haben wir eine Planungssicherheit, wir können an Dinge ganz konkret herangehen, in Ruhe vorausdenken." Beim derart Gelassenen handelt es sich um den deutschen Teamchef zum Joachim Löw. Ein 0:0 gegen Irland vor 67.495 Zuschauern im Croke Park von Dublin reichte seiner Mannschaft, um sich vorzeitig für die EURO 2008 in Österreich und der Schweiz zu qualifizieren. Im Team wird aber keine Ruhe einkehren. "Der Wettbewerb auf allen Positionen ist nun endgültig entbrannt und wird sich noch ein bisschen zuspitzen im nächsten Jahr, wenn es definitiv um EM-Plätze geht. Es darf sich keiner zurücklehnen", sagt Löw (47). Leistungsträger wie Klose, Ballack oder Lahm hatten verletzungsbedingt in Dublin gefehlt.

Genau dieser Konkurrenzkampf um die nur 23 EM-Plätze ist wohl auch ein Grund, warum die Quali derart komplikationsfrei gelungen ist. "Wir haben es geschafft, nach der WM die Spannung aufrechtzuerhalten, haben uns permanent neue Ziele gesetzt. Wir haben nie nachgelassen, was die Entwicklung der Spieler betrifft. Wir haben immer versucht, klare Vorgaben zu machen und die Spieler anzutreiben", so Löw, dessen Vertrag im Sommer 2008 ausläuft. Er soll in den nächsten Tagen bis 2010 verlängert werden. DFB-Präsident Theo Zwanziger: "Es gibt keine Alternative zu ihm." Der DFB schüttet bereits die ersten EM-Prämien aus. 2,7 Millionen Euro kostet den Verband bis jetzt die Quali, 2,25 Mio. gehen nach der Einsatzregel (12.500 Euro pro Berufung) an die Spieler, dazu kommen die Zuwendungen in gleicher Höhe für die sportliche Leitung.

Am Mittwoch spielen die Deutschen in München gegen Tschechien, das sich mit einem Punkt ebenfalls für die EURO qualifizieren kann. Vorzeitig Tickets buchen können am Mittwoch auch Europameister Griechenland, Schottland, Kroatien, England, Schweden und Rumänien. Diesbezüglich chancenlos, aber glücklich sind Luxemburgs Kicker. Das 1:0 gegen Weißrussland war der erste Pflichtspielsieg seit zwölf Jahren oder 55 Partien. (red - DER STANDARD PRINTAUSGABE 15.10. 2007)