Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Reuters/Hanschke
Amsterdam - Der niederländische Elektronikkonzern Philips hat im dritten Quartal die Erwartungen übertroffen. Der operative Gewinn stieg von 71 auf 438 Mio. Euro, wie Philips am Montag mitteilte. Analysten hatten zwischen 343 und 349 Mio. Euro erwartet. Mit einem Umsatzanstieg von 6,313 auf 6,524 Mrd. Euro übertraf Philips ebenfalls die Analystenschätzungen, die zwischen 6,31 und 6,41 Mrd. Euro gelegen hatten.

Nur beim Überschuss blieb Philips mit einem Anstieg von einer Million Euro vor einem Jahr auf 331 Mio. Euro hinter den Erwartungen zurück. Hier hatten Experten mit 362 bis 392 Mio. Euro gerechnet.

Unternehmenschef Gerard Kleisterlee zeigte sich zufrieden mit dem Quartalsverlauf. Der Umsatzanstieg sei durch das Verbrauchergeschäft und wichtiger Wachstumsmärkte wie Lateinamerika, China und Indien getrieben worden. Der operative Gewinn, der bei Philips neben Steuern und Zinsen auch Abschreibungen auf immaterielle Firmenwerte einschließt (EBITA) erreichte im dritten Quartal eine Marge von 6,7 Prozent.

Die Medizintechniksparte erlitt im weltgrößten Markt USA Rückschläge durch das Gesetz zur Verringerung des Haushaltsdefizits. Damit erfüllten sich die Sorgen von Analysten. Außerhalb der Vereinigten Staaten konnte Philips mit diesem Geschäft den Gewinn steigern.

Die Licht-Sparte profitierte besonders von starker Nachfrage für Energiesparlampen und wird laut Philips auch künftig stark wachsen. Im Verbrauchergeschäft verzeichnete Philips dank einer Reihe von Markteinführungen belebte Resonanz.

Philips will seine wachsenden Geldreserven teilweise an seine Aktionäre ausschütten. Dazu wolle das Unternehmen noch in diesem Jahr neue Schritte ankündigen, teilte Philips am Montag mit. Zudem werde Geld in Übernahmen fließen, die das Wachstum stützen sollen. Seit dem milliardenschweren Verkauf der Halbleitersparte vor einem Jahr hat Philips weitere Geschäftsfelder veräußert.

Jüngst nahmen die Niederländer 1,55 Mrd. Euro mit dem Verkauf von Aktien an LG-Philips LCD ein. Analysten rechnen damit, dass Philips zum Jahresende auf Barreserven von 4,0 bis 4,5 Mrd. Euro sitzt. Mit Blick auf die künftige Geschäftsentwicklung sagte Unternehmenschef Gerard Kleisterlee, dass die Vereinigten Staaten, wichtigster Markt für viele Philips-Produkte werde künftig "potenziell schwächer" sein. Diese Entwicklung werde allerdings von kleineren Wachstumsmärkten kompensiert. (APA/dpa-AFX)