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Posierte fürs Foto vor dem Mumok: Buchhart.

Foto: APA/ Christian Redtenbacher
Krems – Für die Nachfolge von Tayfun Belgin, der die Kunsthalle in Krems bereits verlassen hat, um das Karl-Ernst-Osthaus-Museum in Hagen (Deutschland) zu leiten, waren rund 30 Bewerbungen eingegangen. Trotz der hohen internationalen Beteiligung entschied ein Wiener das zweistufige Verfahren für sich: Ab Jänner 2008 wird Dieter Buchhart, Jahrgang 1971, die Kunsthalle leiten. Sein Vertrag läuft fünf Jahre.

Den Ausschlag für den doppelten Doktor – Buchhart studierte zunächst Biologie, Genetik und Biochemie, danach Schwedisch und Kunstgeschichte – hätten dessen internationale Kontakte gegeben:_Seit 1996 arbeitet er als Kurator in halb Europa. Derzeit sind zwei von ihm (mit)konzipierte Ausstellungen zu sehen: Acting in Utopia (Landesgalerie Linz) und Edvard Munch – Zeichen der Moderne (Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall).

Sie verweisen bereits auf das Programm, das Buchhart in Krems zu fahren gedenkt: Er will zwar die Strategie der Themenschauen (bis 17. Februar läuft Brasilien) weiterverfolgen, den Fokus aber vom 19. Jahrhundert auf die Klassische Moderne verlegen. Es gäbe zwar genügend Häuser in Wien, die das Moderne-Feld beackern, er aber will "höchste Qualität" bieten – und deren Relevanz für die Gegenwart prüfen. Dass Krems über keine Tauschware verfügt, sieht er nicht als Handicap: Er hoffe eben auf besagte Kontakte. Als Ergänzung zur Moderne, die auch Wunsch der Geschäftsführung sei, will er zeitgenössische, vor allem jüngere, heimische Künstler präsentieren. Sein operatives Jahresbudget beträgt eine Million Euro, mehr als 80.000 Besucher sind das Ziel. (Thomas Trenkler / DER STANDARD, Printausgabe, 16.10.2007)