Wien - Die Erste Bank empfiehlt den "selektiven" Wiedereinstieg in die in den vergangenen Monaten stark gebeutelten Immobilienwerte. "Wir glauben, dass die 'Discounts' gegenüber dem jeweiligen inneren Wert zu hoch geworden sind, deshalb sind wir für bestimmte Werte optimistisch", sagt Günther Artner. Der Analyst der Erste Bank bezeichnet in einem soeben erschienenen Sektorreport die massive Korrektur der vergangenen Monate als "gesund" und empfiehlt pro futuro auf Entwicklung spezialisierte Immo-Unternehmen.

Starke Volatilität

Kaufempfehlungen werden in dem Bericht für die Immoeast und die beiden polnischen Developer GTC und Orco abgegeben. CA Immo und Eco Business werden auf "accumulate" gesetzt. Allerdings, schränkt Artner ein, darf dieser Optimismus nicht relativ gesehen werden: "Wir sagen nicht, dass die Immobilien die anderen Bereiche outperformen."

Artner erwartet, dass die lange Zeit extrem geringen, aber zuletzt gestiegenen sogenannten Anleihe-Spreads so schnell nicht wieder sinken und sich damit die Finanzierungsbedingungen für die Immobilien auch nicht verbessern werden. Darüber würden auf absehbare Zeit Kapitalerhöhungen kaum möglich sein.

Andererseits werden die (österreichischen) Firmen durchschnittlich 20 Prozent unter ihrem "Net Asset Value" (NAV) gehandelt und die Aussichten seien speziell für Südosteuropa und die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) gut, meint die Erste Bank. Der einzige europäische Immobilien-Problemmarkt sei Spanien. Kurzfristig erwartet Artner bei den Immos weiter starke Volatilität, "mittelfristig glauben wir, dass sich der Aktienkurs dem NAV annähert". (APA)