"Die seit einiger Zeit nachlassende Auslandsnachfrage beginnt nun auch die inländische Konjunkturstimmung zu trüben", sagt Marianne Kager, Chefvolkswirtin der BA-CA, in einer Pressemitteilung von Montag.
Optimismus am Arbeitsmarkt
Die Krise an den Finanzmärkten und die gestiegene Inflation hätten die Stimmung der Konsumenten gedrückt, trotzdem blieben die Konsumenten hinsichtlich des weiteren Rückgangs der Arbeitslosigkeit optimistisch, so BA-CA-Ökonom Stefan Bruckbauer.
Bei der Stimmung der Industrie im Inland dürfte nun doch die weltweite Abkühlung bemerkbar werden, nachdem bereits im Sommer die Aufträge aus dem Ausland schwächer wurden, lässt nun auch die Auftragslage im Inland nach. "Die Stimmung der Industrie in unseren wichtigsten Absatzmärkten hat sich auf den niedrigsten Wert seit einem Jahr reduziert", erklärt Kager.
Konjunktur-Verlangsamung
Entsprechend der Entwicklung des Konjunkturindikators bestätigt sich nach Meinung der Ökonomen der BA-CA ihre Erwartung einer Konjunkturverlangsamung im dritten und vierten Quartal 2007. "Österreichs Konjunktur dürfte im ersten Halbjahr ihren Höhepunkt überschritten haben, allerdings bleibt das Wachstum auch im zweiten Halbjahr noch immer deutlich über dem langjährigen Durchschnitt", so Bruckbauer.
Für 2008 wird ein Rückgang des Wirtschaftswachstums auf das langjährige Durchschnittsniveau von knapp über zwei Prozent erwartet. Dabei sollte der Konsum trotzdem eine Stütze darstellen, denn die Konsumentenstimmung liege nach wie vor über dem langjährigen Trend. Die BA-CA-Ökonomen erwarten daher weiterhin eine Belebung des Konsums in Österreich.
Für 2008 wird in Österreich ein Rückgang der Wachstumsrate auf 2,3 Prozent erwartet, nach 3,3 Prozent 2007. In den USA sollte es zu einem "soft landing" kommen, die Konjunktur im Euroraum werde sich auf rund zwei Prozent Wachstum abkühlen. Der Euro dürfte gegenüber dem Dollar nach Einschätzung der BA-CA nicht weiter an Wert gewinnen. Sollte die Abkühlung in den USA deutlicher ausfallen, der Euroraum "spürbar" weniger als zwei Prozent wachsen und der Euro zum Dollar über 1,50 steigen, müsste auch für Österreich ein Wachstum deutlich unter 2 Prozent erwartet werden. Allerdings würde Österreich auch in diesem, derzeit nicht erwarteten Fall, noch keine Rezession drohen, auch wenn die Risiken für die Konjunktur im letzten Monat erneut gestiegen sind, so die Bank-Ökonomen.