Wien - Die Asylbehörden bekommen mehr Personal. Finanzminister Wilhelm Molterer (V) gab im heutigen Ö1-"Morgenjournal" eine entsprechende Zusage. Innenminister Günther Platter (V) muss nun ausarbeiten, wie viele zusätzliche Posten nötig sind, um den Rückstau der Verfahren wie geplant bis 2010 abbauen zu können.

Bundeskanzler Alfred Gusenbauer forderte am Montag mehr Ressourcen für den geplanten Asylgerichtshof. "Man müsste das bestehende Personal um etwa 50 Prozent für eine gewisse Zeit ausweiten", forderte er bei einer Pressekonferenz am Montag. Nach wie vor sieht der Kanzler das Problem der langen Verfahren darin, dass der Asylgerichtshof nicht sofort eingerichtet worden sei. Dies sei das Ergebnis von "nicht vollzogenen Vereinbarungen".

Rückstau

Personalprobleme in der ersten Instanz wollte Gusenbauer nicht erkennen, der Flaschenhals habe sich immer beim Unabhängigen Bundesasylsenat (UBAS) befunden. Dieses Problem dürfe nun nicht in die dritte Instanz verlagert werden. Aber auch in diesem Fall gibt es Zuversicht: In diesem Jahr seien mehr Fälle durch den UBAS abgearbeitet worden, als eingelangt seien. Generell scheine es nun möglich, den Rückstau bei den Asylverfahren bis 2010 abzuarbeiten, so Gusenbauer. Die finanziellen Mittel für den Asylgerichtshof müsse übrigens Finanzminister Wilhelm Molterer bereitstellen.

"Menschlich vorgehen"

Im Fall Zogaj sieht der Kanzler weiter die Verantwortung bei Innenminister Günther Platter. Dieser habe "jede Möglichkeit, hier menschlich vorzugehen". Nach wie vor wollte Gusenbauer kein wirklich schlechtes Wort über das von der SPÖ mitbeschlossene Fremdengesetz verlieren. Stattdessen verwies er auf den nun bestehenden Kriterienkatalog, der genügend Mittel für eine Lösung bereitstellen würde. "Ich bin dafür, dass in dieser Frage eine menschliche Lösung gefunden wird." (APA)