Wien - Auch im Bankgeschäft wirft die Euro 2008 ihre Schatten weit voraus. Die Vertriebsleute der Großbanken haben schon ihre volumenbringenden "Zuckerl" in den Schubladen. Die PSK Bank - die Bawag PSK-Vertriebsschiene über die Postämter - hat zum ihre Sparbuchaktion im Vorfeld der Fußball-Europameisterschaft bereits auf den Tisch gelegt - und sich prompt schon eine Beschwerde der Bank Austria-Mutter UniCredit vor der UEFA eingehandelt.

Ab sofort ist in den Postfilialen das "Fußballsparbuch" zu haben, das laut PSK-Werbung im Idealfall bis zu sieben Prozent bringen kann. Abhängig freilich von einigem Glück der Spieler und vor allem der kursmäßigen Verfassung wichtiger Blue Chips am Aktienmarkt.

Das Sparbuch mit zwei Jahren Laufzeit ist mit einer Fixverzinsung von zwei Prozent p.a. ausgestattet, was per se noch nicht viel ist. Weitere Prozente hängen von der Entwicklung der Aktien von zwölf Top-Sponsoren der Fußball-Europameisterschaft ab - darunter Post, Adidas, Coca Cola, BP, McDonald's, oder auch UniCredit. Steigen diese Aktien zwischen 3. Dezember 2007 und 31. Juli 2009 um einen bestimmten Prozentsatz, so werden auf das Fußball-Sparbuch höhere Zinsen ausbezahlt. Bei acht Prozent Kursplus gibt es vier Prozent mehr aufs Sparbuch.

Einen zusätzlichen Prozentpunkt gibt es abhängig von der Tore-Anzahl. Den extra "Fußball-Bonus" von einem Prozent p.a. zusätzlich können Sparer abstauben, wenn bei der Fußball-Europameisterschaft mindestens 80 Tore erzielt werden (ohne Elfmeter-Schießen nach Verlängerung).

Garantierter Zins

Insgesamt können der Bank zufolge also bei einer Mindesteinlage von 1.000 Euro und einer Laufzeit von 24 Monaten bis zu sieben Prozent p.a. erzielt werden. Wenn weder der Aktienkorb- noch der Fußballtore-Bonus eintritt, bleibt es bei zwei Prozent garantiertem Zins.

Wer ein Fußballsparbuch abschließt, erhält zusätzlich einen Schlüsselanhänger mit Edi Fingers legendärem Cordoba-Tooor-Jubel ("I werd narrisch").

UniCredit zählt zu den Hauptsponsoren der EM. In Österreich ist die Mutter der größten Bank im Land, der Bank Austria, einer der großen nationalen Sponsoren. Die Bank Austria hatte früher schon Wetten für Fußballfans in ihre Bankprodukte verpackt: Im Jahr 2004 hatte die österreichische Bank einen "EM-Kredit" aufgelegt. Schlagwort der damals im Juni laufenden Privatkredit-Aktion: "Schießen Sie sich Ihre Kreditzinsen nach unten". Wer mit dem Abschluss des Kreditvertrags in der Bank auf die Siegermannschaft wettete, dem winkte für seinen Kredit bis Jahresende 2004 nur ein Fixzins von einem Prozent. Die heute ebenfalls zur UniCredit gehörende HypoVereinsbank wiederum hatte eine "Bayern-Card" (Sparkarte) aufgelegt. (APA)