Wien - Nach der Ablehnung eines praktisch fertig ausverhandelten Übereinkommens will der Aufsichtsrat der Norddeutschen Affinerie (NA) sich jetzt doch noch einmal die Argumente von A-Tec-Chef Mirko Kovats anhören.

Laut der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) hat Kovats zuletzt in einem Brief ein neues Gespräch vorgeschlagen haben. NA-Aufsichtsratschef Ernst Wortberg erklärte darauf am Montag, er werde "dem Gesprächswunsch nachkommen". "Bei dem Gespräch wird es aus Sicht des NA-Aufsichtsratsvorsitzenden um das Angebot des A-Tec-Vorstandschefs gehen, "Klarheit über die mittel- und langfristigen Vorstellungen und Ziele, die mit der Beteiligung der A-Tec an der NA verbunden sind, herzustellen", erklärte Wortberg. Dies habe Kovats zumindest in seinem Schreiben angekündigt.

Ansonsten wollte eine Sprecherin der NA die heutige Wortmeldung der NA-Führung nicht weiter erläutern. Ein Termin für das Gespräch steht noch nicht fest, solle aber in Kürze festgelegt werden.

"Persönliches Gespräch"

Laut "FAZ" hatte Kovats in seinem Brief erklärt, er habe den Eindruck, dass das Engagement der A-Tec bei der NA möglicherweise falsch interpretiert werde. A-Tec könne zum Motor einer Entwicklung werden, "die uns gemeinsam zu einem Weltmarktführer im Bereich Kupfer werden lässt". Um eventuelle Missverständnisse auszuräumen und um "in voller Offenheit Klarheit zu verschaffen bezüglich unserer mittel-und langfristigen Vorstellungen und Ziele", halte er ein persönliches Gespräch "für dringend geboten", hieß es laut Zeitung in dem Schreiben.

A-Tec ist mit einem Anteil von 15 Prozent der größte NA-Aktionär. Zugleich hält das Unternehmen 25 Prozent von Cumerio, das sich grundsätzlich auf eine Übernahme durch NA geeinigt hat. Kovats und NA-Vorstandschef Werner Marnette hatten sich im September darauf verständigt, dass A-Tec die Cumerio-Anteile zum Stückpreis von 30 Euro an die NA verkauft. Im Gegenzug sollte sich A-Tec mit zwei Plätzen im NA-Aufsichtsrat begnügen und sich für ein Jahr verpflichten, die NA-Beteiligung nicht über 20 Prozent aufzustocken. Der NA-Aufsichtsrat hatte diese Vereinbarung jedoch abgelehnt.

Die A-Tec-Aktie ist nach starken Verlusten im Juli und August in den vergangenen Wochen wieder deutlich gestiegen. Montagnachmittag notierte die Aktie bei 165,70 Euro, rund 2 Prozent über dem Schlusskurs des Vortages. Die NA-Aktie in Frankfurt ist am Montag (bis 15:30 Uhr) um über 3 Prozent auf 31,90 Euro gefallen. (APA)