Maria reist nach Uganda.

Foto: ATV
ATV, jener Sender, der die Niederungen des Privatfernsehens tagtäglich ins Land strahlt und mit voyeuristischen Formaten wie "Tausche Familie" oder den "Lugners" bewiesen hat, dass man sich auch laufend selbst unterbieten kann, reizt die Tauschidee ab Dienstag weiter aus.

"Tausche Leben" heißt die Reizung und bietet, was der Titel verspricht: Maria, eine niederösterreichische Wirtin, wird ins ferne Uganda geschickt, um dort für die Dauer einer Woche das Leben mit Happy, einer 31-jährigen Afrikanerin, zu tauschen, die dort mit einem aus Österreich stammenden Entwicklungshelfer verheiratet ist.

Die Aufregung ist bei beiden groß, jene von Maria noch größer, weil sie erst am Flughafen erfährt, wohin sie eigentlich fliegt: "Nach Uganda? Wo is'n des? Do bei Brasilien?" Dazu kommen Flugangst – "I hoff, dass der Pilot net ang'soffn is!" – und eine Aufmachung, die nicht erst in Uganda eher ungewöhnlich erscheint: Maria fliegt im Dirndl. Angekommen, braucht sie zuerst einmal einen Schnaps ...

Das Thema des Formats ist also im Wesentlichen Kulturschock, und davon gibt es zuhauf – wobei nicht immer nur die Hauptdarsteller geschockt sind, sondern auch jene, die mit ihnen konfrontiert sind.

Aber es hätte – wie man es von "Tausche Familie" kennt – ärger sein können. Maria ist in ihrer hemdsärmeligen Art okay, Happy richtig nett. Wenn die Serie ohne Prolos ihr Auslangen findet, könnte "Tausche Leben" fast als völkerverbindend durchgehen. Andererseits: Es läuft immer noch auf ATV ... (flu/DER STANDARD; Printausgabe, 16.10.2007)