Telekom
Wettbewerbshüter verhängen erneute Strafe gegen France Telecom
T-Online hatte sich über französisches Unternehmen beschwert: Marktstellung gegenüber Wettbewerb ausgenutzt
Der französische Konzern France Telecom
muss
noch einmal 45 Mio. Euro Strafe zahlen, weil er seine Marktstellung
gegenüber Wettbewerbern ausgenutzt hat. France Telecom habe seine
Mitbewerber am Einstieg in das Breitband-Internet gehindert, stellte
der französische Wettbewerbsrat am Montag erneut fest. Die deutsche
Telekom-Tochter T-Online hatte sich im November 2001 mit Vorwürfen an
die Wettbewerbshüter gewandt, sich später aber außergerichtlich mit
der französischen Gruppe geeinigt. Der Wettbewerbsrat untersuchte die
Vorwürfe trotzdem weiter und entschied im November 2005, dass France
Telecom 80 Mio. Euro Strafe zahlen müsse.
Strafe
Die erneute Strafe muss der frühere französische Monopolist laut
Wettbewerbsrat jetzt zahlen, weil er seine ADSL-Leitungen für das
Breitband-Internet zwischen Jänner 2001 und Mitte 2002 mehrfach gegen
andere Internetanbieter abgeschottet hat. Unter anderem habe France
Telecom seinen Mitbewerbern ältere und ungenauere Informationen über
das ADSL-Netz gegeben als seinen eigenen Vertriebsleuten. Außerdem
habe das Unternehmen seinen Vertrieb dazu ermuntert, andere Anbieter
"schlechtzumachen".
Vorwurf
Neben T-Online hatte sich auch die französisch-italienische
Liberty Surf mit Vorwürfen an die Wettbewerbshüter gewandt. France
Telecom besaß mehr oder weniger ein Monopol auf das Netz, als die
ADSL-Technik 1999 aufkam, und weigerte sich jahrelang, anderen
Anbietern Großhandelsrabatte zu gewähren. Die unabhängigen
Wettbewerbshüter verhängten seit 1994 zehn Strafen gegen France
Telecom, das damit einen Rekord hält. T-Online ist inzwischen aus dem
französischen Markt ausgestiegen. France Telecom schloss nicht aus,
Berufung gegen die erneute Strafe einzulegen. (APA)