München - Der deutsche Autozulieferer Leoni hat die Übernahme der Bordnetzsparte des französischen Wettbewerbers Valeo unter Dach und Fach gebracht. Leoni teilte am Dienstag mit, 255 Mio. Euro für die Sparte Valeo Connective Systems zu zahlen. Zudem seien die bestehenden Altersvorsorgeansprüche sowie Schulden übernommen worden. Details wurden zunächst nicht genannt. Die Transaktion soll zum Jahreswechsel wirksam werden.
Mit dem Zukauf steigt Leoni in den französischen Markt ein. Ziel des Nürnberger Konzerns ist es, zum führenden europäischen Anbieter von Bordnetz-Systemen für die Fahrzeugindustrie zu werden. Der Zulieferer und Kabelproduzent hat in den vergangenen sechs Jahren rund 20 Firmen übernommen.
Der französische Autozulieferer teilte mit, durch den Verkauf entstehe bei ihm ein Buchverlust von rund 51 Mio. Euro. Valeo Connective Systems kam 2006 auf einen Umsatz von rund 545 Mio. Euro und ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 36 Mio. Euro. In der Sparte arbeiten 11.700 Mitarbeiter an zwölf Produktionsstandorten.
Positive Effekte
An der Börse gehörten Leoni-Aktien im frühen Handel zu den Kursverlierern. Die Titel verloren über zwei Prozent auf 44,30 Euro. Vor einem Jahr kosteten die Papiere noch unter 27 Euro. "Ich kann die Kursreaktion nicht nachvollziehen, die Schätzungen waren von einem höheren Kaufpreis ausgegangen", sagte UniCredit-Analyst Georg Stürzer. "Bis 2010 dürfte die Übernahme zu einem deutlich positiven Effekt beim Ertrag sorgen." (APA/Reuters)