Paris - Airbus wird die auf Eis gelegte Frachtversion seines Großflugzeuges A380 etwa in der Mitte des nächsten Jahrzehnts auflegen. Es gebe positive Signale von Kunden, erklärte ein Airbus-Sprecher am Dienstag in Toulouse. Die beiden Startkunden UPS und FedEx hatten wegen der Produktionsverzögerung ihre Bestellungen von je zehn A380F storniert und Airbus hatte das Programm deswegen zugunsten der Passagierversion zurückgestellt. FedEx bekundet aber weiter Interesse an dem Flugzeug.

Die Auslieferung des Airbus-Militärtransporters A400M verzögert sich um bis zu sechs Monate. Als einen Grund gibt Airbus Probleme mit den Triebwerken an. Die Propellermaschine wird nach Angaben des Airbus-Vizepräsidenten Tom Williams möglicherweise erst im Juli 2008 erstmals abheben. Ursprünglich war Jänner geplant; intern wird noch Mai 2008 angestrebt. Die Erstauslieferung an das französische Heer könnte von Oktober 2009 auf das Jahr 2010 verschoben werden. Bisher hat Airbus 192 A400M verkauft, darunter 180 an die Projektpartner Deutschland, Frankreich, Spanien, Großbritannien, Türkei, Belgien und Luxemburg und zwölf an Südafrika und Malaysia.

Entschädigungen

Für Verzögerungen muss Airbus die Kunden entschädigen. Die Probleme mit den A380-Strafgeldern seien aber überwunden, sagte Geschäftsführer Fabrice Brégier der Zeitung "La Tribune" (Dienstag-Ausgabe). In Medienberichten ist von einer Milliarde Euro die Rede, die auch als Rabatte auf künftige Bestellungen verbucht werden können.

Bisher hat Airbus 189 Bestellungen und Kaufoptionen für die A380 verbucht. Binnen 20 Jahren sollen 800 Maschinen verkauft werden. Die von den Kunden gewünschte Standardversion mit drei Klassen hat laut Airbus 525 (früher 555) Plätze. Die am Montag an Singapore Airlines übergebene erste Maschine hat nur 471 Plätze; Charterflieger sollen mit bis zu 853 Sitzen ausgestattet werden. (APA/dpa)