"Bei Räikkönen ist die Situation relativ einfach"
Vor dem WM-Finale kommenden Sonntag (18:00 Uhr/live ORF 1, RTL und Premiere) in Brasilien hat Spitzenreiter Lewis Hamilton (107 Punkte) vier Zähler Vorsprung auf seinen McLaren-Stallrivalen Fernando Alonso (103). Mit dem Ferrari-Piloten Kimi Räikkönen (100) hat erstmals seit 1986 auch ein dritter Fahrer vor dem letzten Saisonrennen noch WM-Chancen. "Bei Räikkönen ist die Situation relativ einfach", meinte Lauda. "Er muss auf Sieg fahren. Er hat nur diese eine Aufgabe. Den Rest kann er nicht beeinflussen."
Österreichs dreifacher Weltmeister wünscht sich, dass die WM-Krone durch die Fahrer und nicht durch technische Defekte entschieden wird. "Es sollte eine reine Fahrerentscheidung werden. Das Rennen wird schwierig genug. Schon der geringste Fehler könnte entscheidend sein", betonte Lauda. Der Druck auf die drei Piloten sei enorm. "Aber damit müssen sie fertig werden." Genauso wie mit Wetterkapriolen, die in Interlagos niemals auszuschließen sind.
"Ein gewisser Nachteil für Hamilton"
Der Spanier Alonso hatte sich seine ersten beiden Weltmeistertitel in den vergangenen beiden Jahren jeweils im Autodromo Jose Carlos Pace gesichert. Sein Rivale Hamilton dagegen kennt die Strecke in Brasilien nicht. "Das ist sicher ein gewisser Nachteil für Hamilton. Aber er wird das durch sein unglaubliches Talent wettmachen. Er hat heuer auch bereits auf unbekannten Strecken gezeigt, was er kann", erinnerte Lauda an die Siege des 22-jährigen Engländers in Kanada, den USA und Japan.
Hamilton wäre nicht nur der jüngste Weltmeister der Geschichte, sondern auch der erste Pilot, der sich die Krone bereits in seinem ersten Formel-1-Jahr aufsetzt. "Das wäre wirklich einzigartig. So etwas hat es noch nie gegeben", kommentierte Lauda. "Sollte er es wirklich schaffen, dann werden die Geschichtsbücher den Namen Hamilton noch ganz, ganz lange ganz oben führen." Auf einen Favoriten wollte sich der dreifache Champion vor dem WM-Finale in Sao Paulo aber nicht festlegen.
"Absurd und überzogen"
Alonso hatte sich zuletzt vor allem über die Bevorzugung Hamiltons bei McLaren-Mercedes beklagt. Der Automobil-Weltverband FIA stellt daher auf Ansuchen des spanischen Motorsport-Verbandes sogar einen Sonderbeauftragten für die Überwachung der Chancengleichheit in der McLaren-Box ab. Lauda hält diese Maßnahme für "absurd und überzogen". Das Team werde - wie bereits in einem Statement offiziell angekündigt - für absolute Chancengleichheit sorgen.