Maranello - Ein möglicher Wechsel von Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso zu Ferrari ist seit Dienstag endgültig vom Tisch. Ferrari gab fünf Tage vor dem finalen Saisonrennen in Brasilien in einer Presseerklärung die Vertragsverlängerung mit Felipe Massa bis 2010 bekannt. Der 26-jährige Brasilianer wird damit auch in den kommenden zwei Jahren definitiv ein Team mit Kimi Räikkönen bilden. Der Finne steht bei Ferrari bis einschließlich 2009 unter Vertrag.

Räikkönen hat am Sonntag in Interlagos/Sao Paolo sogar noch Außenseiter-Chancen auf den WM-Titel, Massa dagegen nicht. Dennoch sprach Ferrari dem dreifachen Saisonsieger fünf Tage vor seinem Heimrennen vorzeitig das Vertrauen aus. Der aktuelle Vertrag mit Massa hätte bis 2008 gegolten, der neue läuft um zwei Jahre länger. Der Brasilianer, der seit 2006 bisher 34 Rennen für die Italiener absolviert hat, wird von Nicolas Todt gemanagt, dem Sohn von Ferrari-Generaldirektor Jean Todt.

Massa ist schon seit 2001 vertraglich an Ferrari gebunden, war aber für drei Jahre (2002, 2004 und 2005) bei Sauber geparkt. Dazwischen fungierte der Brasilianer ein Jahr als Ferrari-Testfahrer (2003), ehe ihm im Vorjahr ein Stammcockpit neben Rekordweltmeister Michael Schumacher angeboten wurde. Seinen ersten Grand-Prix-Sieg hatte Massa 2006 in der Türkei eingefahren, ehe er noch im selben Jahr im Finale in Brasilien einen weiteren folgen ließ.

Durch die langfristigen Verträge von Räikkönen und Massa scheint ein Wechsel zu Ferrari für Alonso mittelfristig nicht mehr möglich. Dabei hatte niemand Geringerer als Formel-1-Boss Bernie Ecclestone zuletzt Spekulationen angeheizt, wonach der Spanier 2009 nach einem Jahr "Auszeit" für Ferrari fahren könnte. Der Doppelweltmeister will seinen bis 2009 laufenden Vertrag bei McLaren-Mercedes wegen diverser Differenzen mit dem Team nicht erfüllen.

"Die Türen bei Ferrari haben sich geschlossen", titelte die spanische Sportzeitung "Marca" kurz nach Bekanntwerden der Massa-Verlängerung bei den Italienern auf ihrer Internetseite. Demnach scheint eine Rückkehr zu Renault Alonsos einzig wirklich relevante Option. Die Anzeichen auf eine Rückkehr zu Flavio Briatore, mit dem er in den vergangenen beiden Jahren jeweils Weltmeister geworden war, haben sich zuletzt bereits verdichtet.

Briatore hatte das Interesse an Alonso zuletzt bestätigt und den Spanier auch gleich zum Favoriten für die laufende Saison gemacht. "Alonso bleibt der Favorit", betonte der Franzose vor dem 17. und letzten WM-Lauf in Brasilien mit Hinweis auf die Erfahrung, die sein ehemaliger Schützling bereits in derartigen Situationen hat. Alonso liegt vor dem Finale vier Punkte hinter seinem McLaren-Stallrivalen Lewis Hamilton und drei vor Räikkönen.(APA/dpa/AFP)