Nur wenigen ehemaligen „Highflyern“ des inzwischen längst zu Grabe getragenen „Neuen Marktes“ ist es bislang gelungen, die im März 2000 erreichten „aufgeblasenen“ Höchststände wieder zu erreichen. Eine der wenigen rühmlichen Ausnahmen ist United Internet, die zunächst unter dem Namen 1&1 an die Börse gekommen war. Das Papier des Internet-Dienstleisters kostete damals in der Spitze splitbereinigte 12,50 Euro. Im Jahr 2007 musste man im Maximalfall bereits knapp 16,00 Euro bezahlen. Vorstandschef Ralph Dommermuth erkannte nach der Jahrhundertwende rechtzeitig, dass der „sinnlose“ Zukauf von Umsatz wenig hilfreich für ein auf langfristigen Erfolg ausgerichtetes Unternehmen ist. So beendete er damals radikal kostspielige Beteiligungs-Abenteuer und konzentrierte sich ausschließlich aufs Geldverdienen im Kerngeschäft.

Und das klappt seit Jahren vorzüglich: Aus einem Umsatz von 194 Mio. Euro und einem Verlust von mehr als 50 Mio. Euro im Jahr 2000 wurden im Vorjahr Umsätze von knapp 1,3 Mrd. Euro und Gewinne vor Steuern von 181,5 Mio. Euro. Die kleine Internet-Bude entwickelte sich längst zu einem internationalen Internet-Service-Provider, der mehr als sechs Millionen Kunden an sich bindet und mit einer Marktkapitalisierung von 3,8 Mrd. Euro zu den TecDAX-Schwergewichten gehört. Doch es könnten bald noch mehr Kunden werden. Denn am Parkett deutet einiges darauf hin, dass bei einer Aufspaltung von freenet das DSL-Geschäft an United Internet gehen wird. Ursprünglich wollte United Internet gemeinsam mit Drillisch den Telefon- und Internetanbieter komplett übernehmen. Dafür scheint jedoch auch deren vereinte Finanzkraft nicht auszureichen. Mit der Übernahme des DSL-Geschäfts würde sich das rasante Wachstum von United Internet fortsetzen. Doch auch so deutet alles auf neue Rekorde hin: Im ersten Halbjahr setzte man schon knapp 700 Mio. Euro um.

Eine renditestarke Idee, um an der Entwicklung dieses Basiswerts zu partizipieren, ist ein Bonus Cap-Zertifikat von Sal. Oppenheim mit steueroptimierter und überschaubarer Laufzeit bis Dezember 2008 (ISIN DE 000 SDL 0AK 9). Sofern die Aktie bis dahin nicht unter die Schwelle bei 11,50 Euro rutscht, fahren Sie eine Bonus-Rendite von 20,7 Prozent oder 17,1 Prozent p.a. ein. An Gewinnen, die über den Bonus-Betrag von 18,50 Euro hinausgehen, partizipieren Anleger immerhin bis zum Cap bei 21,50 Euro. Damit können Sie maximal eine satte, aber wohl eher theoretische Rendite von 40,2 Prozent oder 32,8 Prozent p.a. erzielen. Viel wichtiger ist jedoch der Risikopuffer zur Schwelle bei 11,50 Euro, der aktuell 24,4 Prozent beträgt. So tief notierte der Basiswert zuletzt im Dezember 2006.

ZJ-Fazit: Das Unternehmen befindet sich auf einem stetigen Wachstumspfad, weshalb auch ein 2008er KGV von 18 noch zu rechtfertigen ist. Ganz billig ist das Papier jedoch zweifelsfrei nicht, weshalb hier auch ein gewisses Rückschlagspotenzial besteht. Somit darf der Risikopuffer des Zertifikats auch auf die kurze Laufzeit nicht als sanftes Ruhekissen verstanden werden. Dem steht jedoch eine sehr attraktive Renditechance gegenüber.