Sechzig Zeilen über das Fernsehen können lang werden. Vor allem dann, wenn man eigentlich sagen müsste, es war nichts. Das stimmt zwar nicht, weil im Fernsehen ist immer etwas. Genau das ist das Problem: Es muss, weil es war. Demnach sollte hier jetzt mit nicht zu auffällig vielen Absätzen eine eloquente Lobpreisung oder ein alphabetisierter Watschenbaum für irgendetwas Ausgestrahltes stattfinden. Geht aber nicht, weil – es war nichts.

Oder es ging einfach nicht. Nicht gegangen ist etwa Assingers "Millionenshow". Die geht schon lang nicht mehr, schon wegen Assinger nicht. Auch nicht gegangen ist "Du bist, was du isst" auf ATV. Zu schmallippige Präsentation eines tendenziell ungustiös und voyeuristisch aufbereiteten Themas: die Übergewichtigen und ihre Kühlschränke. Der Gedanke an "Thema", genauer an Präsentator Christoph Feurstein in Zusammenhang mit dem "Fall Arigona", verursachte einen Umkehrreiz, die Lebensmittelzufuhr betreffend, ging also schon gar nicht. Darauf zu warten, wie "lebens.art" doch noch – um ein paar Jahre zu spät – Shantels Bucovina Club entdeckt, taugte ebenfalls nicht als spätabendlicher Rettungsanker.

Resignierend wurde es dann "Der Tote am Strand" im ZDF. Eine Handlung, die auf ein Post-it passt, "abendfüllend" ausgewälzt. Ein bisserl Gier, enttäuschte Träume, Missbrauch und eine Hand voll "Tatort"-Statisten als wenig überzeugende Hauptdarsteller. Sie ahnen es schon: Es dauerte nicht lange, dann ging’s nicht mehr. (flu/DER STANDARD; Printausgabe, 17.10. 2007)