Peking 2008: Protestsujet von Reporter ohne Grenzen gegen Menschenrechtsverletzungen.

Island und Norwegen haben am meisten Pressefreiheit, sagt Reporter ohne Grenzen. Eritrea und Nordkorea fehlt sie am meisten. Olympia-Gastland China liegt nicht weit vor ihnen.

 

 

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Paris/Wien - Fünf Handschellen, angeordnet wie die Olympischen Ringe: Mit diesem Sujet versucht Reporter ohne Grenzen (ROG), auf massive Menschenrechtsverletzungen im Gastland der Spiele 2008 aufmerksam zu machen.

Dienstag veröffentlichte die internationale Organisation ihre sechste Weltrangliste der Pressefreiheit. Sie beruht auf auf einem Fragebogen mit 50 Kriterien, den Partnerorganisationen, ROG-Korrespondenten, Journalisten, Wissenschafter, Juristen, Menschenrechtsaktivisten aus aller Welt beantworteten. China liegt auf Rang 163 von 169, nur unterboten von Myanmar, Kuba, Iran, Turkmenistan, Nordkorea und - heuer erstmals gereiht - Eritrea.

"Der autoritäre Präsident Issaias Afeworki hat alle privaten Medien verbannt, und die wenigen Journalisten, die es wagen, das Regime zu kritisieren, werden ins Gefängnis geworfen. Wir wissen, dass vier von ihnen in der Haft umgekommen sind und haben allen Grund zu befürchten, dass andere das selbe Schicksal erleiden werden", lautet der ROG-Befund für das Schlusslicht.

Ganz vorn sieht ROG Island und Norwegen. Österreich konnte Platz 16 halten - hinter Lettland und Tschechien, knapp vor Ungarn, Kanada, Trinidad und Tobago sowie Deutschland. (fid/DER STANDARD; Printausgabe, 17.10. 2007)