Gleichsam als Testmarkt haben die Schweizer ihre Österreich-Tochter ausgewählt, die Schindler Aufzüge und Fahrtreppen AG. Deren langjähriger, im Jänner 2007 nach Japan versetzter Geschäftsführer, Hans-Peter Schwarz, wurde bereits vor Monaten vom Konzern geklagt. Wie dem STANDARD am Arbeits- und Sozialgericht bestätigt wurde, findet die erste Tagsatzung am 24. Oktober statt. Über den Anlass für das Gerichtsverfahren gegen die verdiente Führungskraft – Schwarz leitete Schindler Österreich 22 Jahre lang und konnte den Marktanteil auf mehr als 30 Prozent steigern – schweigt der Konzern.
Klagen nur in Österreich
"Zu personellen Angelegenheiten geben wir grundsätzlich keine Auskunft", sagt eine Sprecherin. Unbeantwortet blieb am Firmensitz in Ebikon nächst Luzern auch die Frage, warum Schindler nur in Österreich gerichtlich gegen seine Ex-Manager vorgehe, während die Millionen-Bußgelder von der EU-Kommission für Preisabsprachen in Deutschland, Luxemburg, Belgien und den Niederlanden verhängt worden waren. In diesen Landesgesellschaften haben sich die betroffenen Lifthersteller zwar durch die Bank von ihren Führungsmannschaften vorzeitig getrennt, über Klagen wegen illegaler Preisabsprachen ist in der Branche bis dato aber noch nichts bekannt.