Hamburg - Ashkan Dejagah wird auch nach seinem aufsehenerregenden Länderspiel-Boykott weiter für die deutsche Fußball-U-21-Nationalmannschaft spielen dürfen. Dem Profi vom VfL Wolfsburg wurde am Dienstag nach einem einstündigen Gespräch mit DFB-Präsident Theo Zwanziger und Sportdirektor Matthias Sammer die Zusage für weitere Einsatzchancen im Juniorenteam gegeben.

"Er hat klar betont, dass seine Bitte an Trainer Dieter Eilts, für das Spiel in Israel nicht nominiert zu werden, keine rassistischen oder antisemitischen Hintergründe hatte", sagte Zwanziger. Der Deutsch-Iraner Dejagah hatte sein Mitwirken am EM- Qualifikationsspiel am vergangenen Freitag in Israel verweigert. "Er hat glaubhaft versichert, dass es ihm ausschließlich um das Wohl seiner Familie und Angehörigen ging", sagte Zwanziger.

Dejagah, der von seinem Vereinstrainer Felix Magath und seinem Berater Jörg Neubauer in die DFB-Zentrale nach Frankfurt begleitet wurde, bedauerte den durch seine Entscheidung ausgelösten Wirbel. "Falls ich mich irgendwann einmal missverständlich ausgedrückt haben sollte, tut mir dies leid. Diskriminierung jeder Form ist mir fremd. Fest steht, dass ich unbedingt für Deutschland weiterspielen möchte", sagte er. Beim Rückspiel gegen Israel werde er im Falle einer Nominierung in jedem Fall zur Verfügung stehen, teilte der DFB mit.

Dejagah wurde in Teheran geboren, lebt aber seit mehr als 20 Jahren in Deutschland. Seine Eltern wohnen ebenfalls in Deutschland, andere Verwandte im Iran. Das dortige Regime, das unter anderem den Holocaust leugnet, verbietet seit 1979 iranischen Sportlern unter Strafandrohung, gegen Israelis anzutreten. (APA/dpa)