"Baby-Galaxie" ist eigentlich eine Spätentwicklerin
Das "Hubble"-Weltraumteleskop entdeckt Sterne, die auf ein wesentlich höheres Alter von "I Zwicky 18" hinweisen, als bislang angenommen
Redaktion
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Garching - Eine Zwerggalaxie, die für vier Jahrzehnte wegen seines geringen Alters als kosmisches "Baby" galt, ist doch schon im vorgeschrittenen Alter. Das haben
Beobachtungen mit dem "Hubble"-Weltraumteleskop gezeigt. Demnach
begann die Sternentstehung in der Galaxie "I Zwicky 18" bereits vor
einer bis zehn Milliarden Jahren, wie das europäische "Hubble"-
Zentrum in Garching bei München am Dienstag berichtete. Auf den neuen
Bildern der Galaxie entdeckten Astronomen schwach rot leuchtende,
alte Sterne, die früheren Beobachtern entgangen waren.
Die Galaxie ist den neuen Messungen zufolge zudem zehn Millionen
Lichtjahre weiter entfernt als bisher angenommen. Mit einer Distanz
von 59 Millionen Lichtjahren gehöre sie aber nach wie vor zu unserer
kosmischen Nachbarschaft.
Die jugendliche Erscheinung der Zwerggalaxie war vor rund 40
Jahren mit erdgebundenen Teleskopen festgestellt worden. Anscheinend
hatte die Galaxie in kosmischen Maßstäben erst kürzlich - und damit
Jahrmilliarden später als ihre Nachbarn - mit der Entwicklung der
ersten Sterne begonnen, die als helle, blau strahlende Sonnen zu
sehen sind. Noch immer besteht sie fast ausschließlich aus der im
Urknall geformten Urmaterie des Universums, Wasserstoff und Helium.
Dadurch und wegen ihrer Nähe schien die Galaxie ein interessantes
Objekt für Astronomen, um die Entwicklung junger Galaxien zu untersuchen.
Spät entwickelt
"Auch wenn die Galaxie nicht so jugendlich ist wie einst gedacht,
ist sie sicherlich ein Spätentwickler und einzigartig in den nahe
gelegenen Teilen des Universums", sagte Studienleiterin Alessandra
Aloisi von der Europäischen Raumfahrtagentur ESA. Es bleibt den
Angaben zufolge ein ungelöstes Rätsel, warum die Zwerggalaxie so
wenig Sterne in der Vergangenheit gebildet hat, und warum gerade
jetzt dort so viele entstehen. (APA/red)
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