Günter Baburek, 1988 bis 2004 im STANDARD.

Foto: STANDARD/Cremer
Er gehörte zu jenem Team um Michael Hann, das mit der Gründung des STANDARD in der Wirtschaftsberichterstattung österreichischer Tageszeitungen neue Maßstäbe setzte: Günter Baburek, 17 Jahre lang Redaktionsmitglied, ist am Dienstag im 67. Lebensjahr nach kurzem, schweren Leiden gestorben.

Baburek war für das Ressort und für den Aufbau eines verlässlichen Finanzteils, dessen Ressortleiter er später wurde, eine Art journalistisches Rückgrat. Fachlich äußerst kompetent, vorsichtig wenn nötig, mit enormem Detailwissen ausgestattet. Dazu kam, dass Günter Baburek wirtschaftspolitisches und internationales Engagement einbrachte, wodurch sich der Wirtschaftsteil einen hervorragenden Ruf erarbeitete.

Der diplomierte Welthändler begann seine journalistische Laufbahn in der "Presse", schrieb dann für die Wochenpresse und war, bevor er 1988 zum STANDARD kam, Wiener Korrespondent der "Grazer Neuen Zeit", freier Mitarbeiter Schweizer Zeitungen - und ein Weinexperte der Zeitschrift "Falstaff".

Im STANDARD war er als Senior des Ressorts für jüngere Kollegen fachkundiger Berater, im Konfliktfall ein gelassener Vermittler. Im Frage-Antwort-Spiel von Pressekonferenzen und Hintergrund-Gesprächen konnten seine wissenden Formulierungen so manchen Unternehmer, Manager und Funktionär verunsichern.

Privat war Baburek ein passionierter Radfahrer und ornithologisch versierter Wanderer, vorher ausdauernder Tennisspieler - und Zeit seines Lebens "Rapidler". Vielen wird er aufgrund seines sarkastischen Humors in Erinnerung bleiben. Seine Erzählungen über Reisen nach Afrika - der leidenschaftliche Beobachter von Wildtieren begab sich oft in gefährliche Situationen - haben viele unterhalten, ihnen aber auch kalte Schauer über den Rücken gejagt. Mit Günter Baburek verließ ein Grandseigneur die publizistische Szene.(Gerfried Sperl/DER STANDARD; Printausgabe, 17.10. 2007)