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Grafik: APA
Berlin/Washington – Zuerst die gute Nachricht: Entgegen dem internationalen Trend konstatiert die OECD in Österreich ein anhaltendes Sinken der Abgabenquote. Diese Entwicklung war 2006 zum fünften Mal in Folge zu beobachten, der Anteil der Abgaben am Bruttoinlandsprodukt reduzierte sich von 44,6 auf 41,9 Prozent, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung am Mittwoch mit. Der Durchschnitt der Industriestaaten liegt mit 36,2 Prozent freilich deutlich darunter.

Nun die schlechte Nachricht: Die in Paris ansässige Organisation weist erneut auf den hohen Anteil der Sozialabgaben hin. Da die Beiträge auf Löhne und Gehälter aufgeschlagen werden, wirken sie nämlich beschäftigungsfeindlich. Inklusive Kommunalsteuer – sie orientiert sich an der Lohnsumme – ist Österreich das Land mit den zweithöchsten Sozialabgaben. Nur Frankreich schlägt noch mehr auf die Bruttolöhne auf. ÖGB-Chef Rudolf Hundstorfer machte sich deshalb für eine Wertschöpfungsabgabe stark.

Neuerlich wird auf die niedrige Substanzbesteuerung hingewiesen (etwa Grund-, Erbschafts-, Schenkungs- und Vermögenssteuer), die lediglich 0,6 Prozent des BIP ausmacht. Der Durchschnitt der OECD-Staaten liegt bei 1,9 Prozent. Lediglich Mexiko, Tschechien und die Slowakei erzielen geringere Einnahmen aus diesem Titel. Bei der Unternehmensbesteuerung liegt Österreich im Rahmen der Industriestaaten (12,2 Prozent des BIP). (as, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 18.10.2007)