Rüsselsheim - Opel sichert sein schlecht ausgelastetes Stammwerk in Rüsselsheim bis 2018 mit Stellenzusagen und konkreten Fertigungsaufträgen. Das haben die deutsche Tochter von General Motors (GM) und der Betriebsrat nach Mitteilung vom Mittwoch in einem weitreichenden Vertrag vereinbart. Der Autobauer hat für den Standort sechs Modellvarianten sowie die Cockpit-Fertigung zugesagt. Laut Betriebsrat steigt damit die Beschäftigtenzahl von derzeit 3.300 auf 3.450 Mitarbeiter bis 2012.

Frühpensionsregelungen

Alle Auszubildenden werden von 2008 an mit unbefristeten Verträgen übernommen und frühere Lehrlinge zurückgeholt. Älteren Mitarbeitern über 57 Jahren werden Frühpensionsregelungen angeboten.

"Wir verjüngen die Mannschaft und rüsten das Werk für die Zukunft", sagte ein Opel-Sprecher. Das bisher nur zu 60 Prozent ausgelastete Werk soll 2008 wieder zum Dreischichtbetrieb zurückkehren, wenn dort wie vereinbart die gesamte GM-Mittelklasse gebaut wird. Dann rollen auch Modelle der schwedischen Marke Saab vom Band. Diese Vereinbarung von 2005 hat GM nun präzisiert. Nach Angaben aus Unternehmenskreisen handelt es sich dabei um drei Opel- und drei Saab-Versionen. Der US-Konzern stärkt nach Ansicht von Branchenexperten mit dieser Entscheidung die Position der deutschen Tochter und treibt die Neuordnung im Europa-Geschäft voran.

Nach dem massiven Stellenabbau und dem erfolgreichen Sprung in die schwarzen Zahlen will Opel nach eigenen Angaben konkurrenzfähiger werden. In Rüsselsheim werden die Modelle Vectra und Signum gebaut. Die Nachfrage nach diesen Mittelklassewagen war in den vergangenen Jahren stark gesunken. "Dieser Vertrag gibt allen Beschäftigten im Werke eine gesicherte Zukunft", sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klaus Franz. (APA/dpa)