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Per Grafik: das geplante Kulturzentrum 'Palais Kabelwerk' in Wien-Meidling

FOTO: APA / KULTURAMT

Wien - In Wien entsteht das "Palais Kabelwerk", ein Kulturzentrum, das am Areal des Stadtentwicklungsgebiets Kabelwerk in Meidling errichtet wird. Das Palais wird unter anderem über zwei große Mehrzwecksäle und Ateliers verfügen. Am Mittwoch fand die Präsentation samt Spatenstich statt.

Das Kabelwerk war ursprünglich Industriestandort, an dem einst die Kabel- und Drahtwerke AG produzierte. Inzwischen entsteht dort ein Stadtteil mit fast 1.000 Wohnungen. Bereits nach der Fabriksschließung kam es zu einer kulturellen Nutzung. Die IG Kabelwerk lud unter anderem freie Gruppen und Theaterproduktionen in die temporär bespielten Räumlichkeiten. Jetzt wird das Kabelwerk-Kulturzentrum nicht nur zur Dauereinrichtung, sondern bekommt auch ein eigenes Haus.

Die Bezeichnung "Palais" sei "natürlich als Provokation" zu verstehen, so Kurt Sedlak von der IG Kabelwerk bei der heutigen Präsentation. Der Name solle verdeutlichen, wie wertvoll dieser Ort sei. Das Palais Kabelwerk ist laut Sedlak als offenes, niederschwelliges Kulturzentrum konzipiert: "Hier sollen Experimente stattfinden."

Fertigstellung Ende 2008

Platz solle dabei für möglichst viele Kulturformen sein. Dabei gebe es sowohl eine Zusammenarbeit mit professionellen Partnern wie den Wiener Festwochen als auch die Beteiligung unterschiedlichster freier Gruppen oder regionaler Projekte. Neben dem Schwerpunkt Theater soll auch die bildende Kunst nicht zu kurz kommen: Geplant ist unter anderem die Einrichtung von Wirkungsstätten für "Artists in Residence". Angekündigt wurde heute auch die Zusammenarbeit mit chinesischen Künstlern.

Gebaut wird das neue Kulturzentrum von der Kabelwerk Bauträger Gmbh, die ein Zusammenschluss der am Areal tätigen Bauträger ist. Wie Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny berichtete, wird sich die Stadt Wien mit 3 Mio. Euro an der Errichtung beteiligen. Für den Betrieb wird es eine jährliche Subvention von 400.000 Euro geben. Die Fertigstellung des Hauses ist für Ende 2008 geplant.

"Das Palais Kabelwerk ist auch der Schlussstein für die strukturelle Entwicklung der Theaterreform", betonte Mailath-Pokorny, der das Projekt als "kulturelles Stadtlabor" bezeichnete. Verwiesen wurde auch auf die Einbindung der Anrainer - immerhin sollen nach dem Vollausbau rund 3.000 Menschen im Kabelwerk wohnen.

Erfreut über die "gelungene kulturelle Nutzung" zeigten sich am Mittwoch die Wiener Grünen. "Das Kabelwerk könnte sich zu einem Hotspot für zeitgenössische Produktionen mit internationaler Beteiligung entwickeln", erklärte Kultursprecherin Marie Ringler in einer Aussendung. Ein Wermutstropfen sei jedoch, dass das Kabelwerk nicht als international agierendes Koproduktionshaus im Sinne der Wiener Theaterreform umgesetzt worden sei. (APA)