Rechts in der Illustration die Akkretionscheibe von M 33 X-7 zu sehen, links der noch massereichere Begleitstern.

Illustration: Nature/NASA/CXC/M. Weiss
München - In einer Nachbargalaxie der Milchstraße, dem Triangulumnebel M 33, haben Astronomen das bisher massereichste stellare Schwarze Loch entdeckt. Die verglühte "Sternleiche" sei 16 Mal so schwer wie die Sonne, teilte die Max-Planck-Gesellschaft am Mittwoch mit.

Stellare Schwarze Löcher sind auf einen Stern zurückzuführen, der seinen Brennstoffvorrat verbraucht hat, innerhalb von Sekunden kollabiert und noch einmal als Supernova aufgeblitzt ist. "Übrig bleibt eine extrem dichte und massereiche Sternleiche, deren Anziehungskraft nicht einmal Licht zu entkommen vermag: ein Schwarzes Loch", erklärten die Wissenschafter.

Relativer Riese

Wesentlich massereicher dürften Schwarze Löcher sein, die auf andere Weise entstanden sind: Supermassive Schwarze Löcher, die im Zentrum der meisten Galaxien - auch unserer Milchstraße - vermutet werden: Sie könnten das Milliardenfache der Masse unserer Sonne haben. Daneben nimmt sich das nun in drei Millionen Lichtjahren Entfernung entdeckte "M 33 X-7" eher bescheiden aus - unter den stellaren Schwarzen Löchern ist es jedoch der bisherige Rekordhalter.

Und es hat eine weitere bemerkenswerte Eigenschaft: Eine Partnersonne zieht alle dreieinhalb Tage an M 33 X-7 vorüber und schirmt dessen Röntgenstrahlung ab. Aus der Dauer der Abschirmung und der Geschwindigkeit des Begleitsterns "konnten wir sehr exakt die Massen der beiden Komponenten des Doppelsternsystems ableiten", sagt Wolfgang Pietsch vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching: Das Schwarze Loch besitze die 15,7-fache, der Begleitstern gar die 70-fache Masse unserer Sonne. Rätselhaft bleibe, wie das Doppelsternsystem die gewaltige Supernova-Explosion überstanden habe. (APA/red)