Die Argumente der österreichischen Regierung für die Quotenregelung sind dementsprechend schwach. In Brüssel warnt sie vor einem Medizinermangel in Österreich, wenn Deutsche zuerst die Unis „überrennen“ und dann wieder in die Heimat zurückkehren und dort ihre Praxis aufmachen. Würde das alles stimmen, könnte das öffentliche Interesse an einer Diskriminierung gerechtfertigt sein. Das erlaubt das EU-Recht. Aber derzeit ist die Lage ganz anders: In Österreichs Ballungszentren warten junge Mediziner zwei bis drei Jahre auf Turnusplätze. Und die EU-Kommission plant ohnedies, den Zugang von Ärzten ins EU-Ausland zu erleichtern. Damit könnten deutsche Ärzte leichter zurückgeholt werden, wenn tatsächlich einmal Mediziner fehlen.
Diskurs
<b>Kontra Uni-Quoten:</B> Her mit den Deutschen
Wenn jeder Staat eigene Studenten bevorzugt, funktioniert die EU nicht - Von András Szigetvari